Carlos Ghosn aus Untersuchungshaft entlassen

Der ehemalige Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn kommt nach mehr als drei Monaten aus der Untersuchungshaft frei. Nach Angaben japanischer Medien hat der 64-Jährige das Gefängnis verlassen dürfen.

Carlos Ghosn, der am 09. März seinen 65. Geburtstag feiern darf, ein Manager mit brasilianischer, libanesischer und französischer Staatsbürgerschaft, war CEP von Renault-Nissan-Mitsubishi und Vorsitzender des Verwaltungsrats von Renault. Inzwischen wurde er von allen Ämtern entbunden. Ghosn saß seit November 2018 in Tokyo in Haft.

Am 19. November 2018 war bekannt geworden, dass japanische Behörden Hausdurchsuchungen bei Nissan durchgeführt hatten. Nissan teilte mit, Ghosn habe sein eigenes Einkommen in Jahresabschlüssen zu niedrig angesetzt und damit gegen Finanzmarktregelungen verstoßen. Medien sprechen von rund 40 Mio. Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Außerdem soll er Unternehmensvermögen für private Zwecke veruntreut haben, um damit Luxuswohnungen in vier Ländern zu finanzieren sowie weitere Verfehlungen begangen haben. Der Nissan-Verwaltungsrat entband daraufhin Ghosn unverzüglich von seinem Posten. Am selben Tag wurde Ghosn in Japan festgenommen. Am 22. November trennte sich Nissan offiziell von Ghosn.

Der Manager bestreitet bis heute alle Vorwürfe; alle Auszahlungen seien ordnungsgemäß und mit der zuständigen Abteilung besprochen und es sei nicht seine Absicht gewesen, Einkünfte falsch zu deklarieren. Am 26. November 2018 wurde Ghosn auch als Chef des Verwaltungsrats von Mitsubishi Motors abgesetzt. Am 24. Januar 2019 trat Ghosn von seiner Position als Präsident von Renault zurück. Dem einst hoch angesehenen Top-Manager droht in Japan eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Quelle: Yomiuri Shinbun / DMM