Center Parcs vor dem Aus?

Pierre et Vacances Center Parcs Group, der französische Mutterkonzern der Center Parcs (eine niederländische Kette von Ferienparks in Belgien, Deutschland, England, Frankreich und den Niederlanden) ist insolvent und hat sich unter ein Schutzschirmverfahren nach französischem Recht begeben: Das Pariser Handelsgericht hat Vergleichsverhandlungen mit den Gläubigern angeordnet.

Die Corona-Pandemie setzt dem Konzern, der europaweit 282 Ferienanlagen betreibt und 12.600 Beschäftigte zählt, massiv zu. Bereits seit 2013 schreibt der Konzern Verluste 2020 allein erwirtschaftete er ein Minus von 363 Mio. Euro, der Umsatz fiel auf 1,3 Mrd. Euro. Jetzt kann Er kann die Pierre et Vacances Center Parcs Group ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Insbesondere die immens hohen Mieten reißen das Unternehmen in den Abgrund. Dummerweise basiert das Geschäftsmodell darauf, dass Pierre et Vacances seine Ferienwohnungen an Anleger verlauft hat, um sie dann teuer zurückzumieten. Seit Beginn der Corona-Pandemie bleiben die Einnahmen weitgehend aus, gleichzeitig aber muss der Konzern Mietzahlungen an die rund 20.000 Eigentümer leisten. Französischen Medien zufolge wurden bereits Sammelklagen und Einzelklagen gegen das Unternehmen eingereicht, meldet die Süddeutsche Zeitung.

Wie DMM berichtete, steht seit neuestem mit Frank Gervais ein neuer CEO an der Spitze des Unternehmens. Er muss versuchen, bis spätestens Juni, so lange läuft das Schutzschirmverfahren, Investoren zu finden, die mindestens 250 Mio. Euro beisteuern. Kürzlich erst hatte der französische Staat eine Kreditbürgschaft über 240 Mio. Euro bewilligt. Nur so kann der Ferienanlagen-Riese gerettet werden. In Deutschland gibt es sechs Center Parcs. Alle sind wie auch die in Frankreich und Belgien aktuell geschlossen. Ob die beiden neuen geplanten Projekte am mittelfränkischen fränkischen Brombachsee und in Pütnitz an der Ostsee realisiert werden, ist fraglich. Quelle: SZ / DMM