CEO von United Airlines drängt neue US-Regierung zum Handeln in Sachen Luftfahrt

Scott Kirby, CEO von United Airlines und lautstarker Kritiker der US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA), hat die drei Dinge dargelegt, die die Trump-Regierung und Verkehrsminister Sean Duffy tun müssen, um die Behörde wieder und die US-Flugsicherung auf Vordermann zu bringen und die häufigen Verspätungen zu reduzieren, die nicht nur seine Fluggesellschaft plagen.

United Airlines-Boss Scott Kirby fordret die neue US-Regierung auf, das System der US-Flugsicherheit schnellstmöglich in Ordnung zu bringen. Foto: UAL

Auf LinkedIn schrieb Kirby einen langen Kommentar, in dem er die Versuche der Biden-Regierung kritisiert, den Mangel an Fluglotsen zu reduzieren. Gleichzeitig lobt er Trump und Duffy für deren Pläne, die Rekrutierung von Fluglotsen nach mehreren Flugzeugabstürzen in letzter Zeit zu verstärken.

„Die Fakten sind krass. Flugverspätungen sind überwiegend auf Flugverkehrsbeschränkungen zurückzuführen – oft das Wetter. Aber letztes Jahr waren selbst an klaren Tagen mit blauem Himmel 68 % der Verspätungen bei United auf Beschränkungen, verursacht durch die Flugsicherung zurückzuführen“, schreibt Kirby.

„Die amerikanischen Flugreisenden haben viel Besseres verdient. Ich fühle mich sehr ermutigt, dass Minister Duffy und das gesamte Team bei FAA/DOT ihre aufrichtige Entschlossenheit bekunden, diese Herausforderungen anzugehen.“ Kirby zufolge muss die FAA drei wichtige Dinge in Ordnung bringen, um die Verzögerungen bei der Flugsicherung drastisch zu reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit der Flugreisenden zu gewährleisten: mehr Personal einstellen, die veralteten IT-Systeme der Behörde deutlich modernisieren und in die Flugsicherungseinrichtungen der FAA investieren.

2024 hatte die damalige Biden-Regierung bekannt gegeben, dass sie ihre Quote für die Einstellung neuer Fluglotsen  erfüllt habe. Foch habe die Zahl der eingestellten Fluglotsen-Auszubildenden die Lücke im anhaltenden Mangel an Fluglotsen nicht schließen können.

Heute fehlen der FAA „3.000 Lotsen von den landesweit benötigten 13.000 Flugüberwachern. Die Luftaufsichtsbehörde betreibt nur eine einzige Ausbildungseinrichtung und hat nicht die Kapazität, die Zahl der Personen, die sie durch den Ausbildungskurs schicken kann, zu erhöhen. Derzeit kann die FAA nur 1.800 Lotsen pro Jahr ausbilden. Kirby warnt in dem Zusammenhang, dass die verständlicherweise strengen Standards, die an die BewerberInnen gestellt werden, bedeuten, dass die Durchfall-Rate hoch ist. Hinzu kommt, dass die FAA ein obligatorisches Renteneintrittsalter von 56 Jahren vorschreibt. Dadurch kann die FAA nicht genügend Fluglotsen einstellen und ausbilden, um mit der Fluktuation Schritt zu halten. Bis Ende 2024, so Kirby, konnte die FAA den Personalbestand der Behörde nur um 36 neue Fluglotsen erweitern.

Dann sind da noch die veralteten Systeme der FAA, die zur Steuerung der Flugsicherungsinfrastruktur des Landes verwendet werden, insbesondere „Flugstreifen“, die den Fluglotsen Informationen liefern, wohin z.B. ein Flugzeug fliegt, wie schnell es fliegt und welche Anweisungen die Piloten erhalten haben. Während Kanada seit 25 Jahren hochentwickelte elektronische Flugstreifen verwendet und Länder wie Großbritannien 2018 auf elektronische Systeme umgestiegen sind, verlassen sich die USA immer noch auf Flugstreifen aus Papier.

„Ein Bericht aus dem Jahr 2024 stellte fest, dass einige der Systeme der FAA so alt sind, dass sie nicht mehr gewartet werden können, weil Ersatzteile nicht mehr hergestellt werden oder weil die Techniker, die sie warten, in den Ruhestand gegangen sind“, warnte Kirby imd fordert ein längst überfälliges großes Investitionsprogramm. 

Der sichtlich frustrierte Airline-Chef schreibt weiter „Die FAA gibt rund 92 % ihres Budgets für Einrichtungen und Ausrüstung aus, um die alten vorhandenen Tower, Flugsicherungszentren, Radargeräte und andere Ausrüstung zusammenzuflicken, anstatt sie zu modernisieren. Im Idealfall sollte diese Zahl umgekehrt sein, sodass 92 % in die Modernisierung und Aufrüstung und 8 % in die Reparatur fließen.“

Im vergangenen November übte United scharfe Kritik an der FAA wegen deren unzureichender Besetzung der Flugsicherungseinrichtung für ihr wichtiges Drehkreuz in Newark. Allein im November seien aufgrund von Personalmangel in der Flugsicherung über 343.000 Passagiere am Flughafen aufgehalten worden. Quelle: LinkedIn / DMM