Chaos auf der Bahnlinie Stuttgart - Karlsruhe

Die Zustände auf der „Residenzbahn“ Stuttgart-Karlsruhe sind auch mehrere Monate nach der Übernahme durch die neuen Betreiber Abellio und Go-Ahead weiterhin chaotisch, kritisiert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD). Nach wie vor kommt es täglich zu Zugausfällen und massiven Verspätungen im Zugverkehr.

Die anhaltenden Fahrzeugprobleme mit neuen Elektrotriebzügen der Hersteller Bombardier Transportation und Stadler Rail breiten auch vielen Business Travellern richtig Ärger. Ihr größter Frust: die fehlende Kommunikation über Zugausfälle und Verspätungen. Der VCD:  „Wenn wenigstens die Information über Störungen korrekt wäre, könnte man sich als Fahrgast rechtzeitig darauf einstellen und die Wartezeit sinnvoll nutzen - doch gerade diese Informationen sind oftmals falsch“. Tatsächlich würden Züge oft als pünktlich angezeigt, obwohl sie schon über 30 Minuten Verspätung hätten und am Startbahnhof noch gar nicht abgefahren seien, so der VCD. Besonders problematisch sei, dass die Durchsagen an den Bahnhöfen nahezu abgeschafft worden sind.

Der VCD erwarte vom Verkehrsministerium, der Nahverkehrsgesellschaft des Landes sowie den betroffenen Verkehrsunternehmen einen Aktionsplan, um die Probleme zu beheben. Insbesondere müsse kurzfristig die Fahrgastinformation über Störungen verbessert werden. Ferner erwartet der VCD, dass die Beteiligten auch eine Entschuldigungs- und Entschädigungsaktion für die Fahrgäste durchführen.

Konkrete Vorschläge des VCD orientieren sich am österreichischen Entschädigungsmodell (https://bw.vcd.org/aktionen/puenktliche-zuege/oesterreichisches-modell/) der ÖBB. Die vom VCD vorgeschlagene Fahrgastentschädigungsregelung sieht vor, dass Fahrgäste mit Zeitkarten für jeden Monat, in der die Pünktlichkeitsziele nicht erreicht werden, 10 % des Fahrpreises erstattet bekommen. Quelle: VCD Baden-Württemberg / DMM