Chef einer Autobande geschnappt

Den Kopf einer international agierenden Gruppe von Automardern hat das Landeskriminalamt (LKA) Brandenburg ermittelt und festgesetzt. Die achtköpfige Bande hat nach bisherigem Sachstand etwa 50 hochwertige Automobile in Brandenburg und anderen Bundesländern gestohlen und Teile davon weiterverkauft. Aus ermittlungstaktischen Gründen gaben LKA und Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder erst jetzt die Verhaftung bekannt. Die war nämlich schon im August 2018 erfolgt.

Laut LKA und Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder verschafften sich die Diebe zu den meist sehr teuren Karossen Zugang per Funkverlängerung. Anschließend wurden die Fahrzeuge eskortiert von einem vorausfahrenden Wagen, um vor Polizeikontrollen zu warnen. Die Ermittler konnten dem Bandenchef bislang 22 Autodiebstähle  im Wert von 1,5 Mio. Euro nachweisen. Insgesamt soll die Gruppe einen Schaden von 4 Mio. Euro verursacht haben.  

Im März vor vier Jahren hatten der Generalstaatsanwalt des Landes Brandenburg und der Generalstaatsanwalt der Republik Polen eine Vereinbarung zur Einrichtung einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe (Joint Investigation Team) unterzeichnet, mit der die Ermittlungen gegen eine grenzüberschreitend agierende Tätergruppe nunmehr gemeinsam fortgeführt werden. Die Verfahren werden seitdem von der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für die Bekämpfung schwerer grenzüberschreitender Eigentumskriminalität in Frankfurt (Oder) und der Bezirksstaatsanwaltschaft in Gorzów Wlkp./Polen (ehemaliges Landsberg/Warthe) geführt. Auf deutscher Seite ermittelt das Landeskriminalamt Brandenburg, Dezernat für die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, und auf polnischer Seite die Kriminalpolizei der Wojewodschaftskommandantur Gorzów Wlkp. 

Die Ermittlungen richteten sich gegen eine Bande, die im Verdacht steht, seit mindestens zwei Jahren Kraftfahrzeuge in Brandenburg und anderen deutschen Bundesländern gestohlen und nach Polen verbracht zu haben. Die Ermittlungen erstrecken sich auf etwa 200 Kraftfahrzeugdiebstähle. 

Staatsanwaltschaft und Polizei bewerten die erneute Errichtung eines Joint Investigation Teams als einen weiteren Schritt zu mehr Effektivität bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität, insbesondere auf dem Gebiet des Kraftfahrzeugdiebstahls. Das erste deutsch-polnische JIT führte in der Zeit von November 2013 bis November 2014 u. a. zur Aufklärung von 181 Straftaten in Deutschland sowie über 20 Straftaten in Polen. 22 Mitglieder der überführten Tätergruppierung müssen sich seit Februar dieses Jahres vor dem Bezirksgericht Zielona Góra/Polen für ihre gemeinschaftlich begangenen Taten verantworten. Quelle: LKA Brandenburg / Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder / DMM