Das Handelsministerium in Peking lud Experten, Industrieverbände und Branchenvertreter ein, um Meinungen und Vorschläge zur möglichen Erhöhung von Zöllen auf importierte Verbrenner-Autos mit großen Motoren zu sammeln, wie die Behörde in Peking mitteilte. Details zu den Teilnehmern oder Ergebnissen des Treffens wurden vom Ministerium nicht veröffentlicht. Laut Insidern sollen künftig Zölle von mindestens 25 % auf europäische Verbrenner in China erhoben werden. Damit werden deutsche Verbrennerautos im Reich der Mitte unverhältnismäßig teuer. Deutsche Hersteller tun sich ohnehin auf dem chinesischen Markt immer schwerer, zumal dort schon mehr als 50 % aller Neuwagen batteriebetrieben Modelle zumeist aus heimischer Produktion neu zugelassen werden. Und Peking will ab 2028, spätestens 2030 ein Verbot für die Neuzulassung von Verbrennerautos erwirken. Das träfe die deutschen Hersteller ins Mark.
Die EU-Kommission argumentiert, dass chinesische Subventionen für E-Autos zu einer Marktverzerrung innerhalb der Europäischen Union führen. Europäische Hersteller sehen sich nicht in der Lage, mit den Preisen von BYD & Co. mithalten zu können. Bereits im Mai hatte die chinesische Handelskammer in Brüssel als Reaktion auf die drohenden Zusatzzölle vor einer Erhöhung der Zölle auf nach China importierte Autos gewarnt.
Die USA haben bereits hohe Strafzölle auf chinesische E-Autos verhängt. In der EU ist die Entscheidung über mögliche Strafzölle noch offen; die EU-Kommission muss die 27 Mitgliedstaaten abstimmen lassen. Bis Ende Oktober soll Klarheit herrschen.
China reagierte scharf auf das Vorgehen der EU und warf ihr Protektionismus sowie die Verletzung der Interessen europäischer Verbraucher vor. Gleichzeitig untersucht China im Rahmen von Anti-Subventionsverfahren bereits aus der EU importierte Waren, darunter Branntwein, Schweinefleisch und bestimmte Milchprodukte. Quelle: Industriemagazin.at / DMM