China sauer auf Thailand wegen Verzögerungen beim Bau der Seidenstraßenbahn

Chinas Außenminister Wang Yi hat China und Thailand dazu aufgerufen, den Bau des Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnprojekts, das die beiden Länder verbindet, zu beschleunigen. Bei diesem Projekt kam es wiederholt zu Verzögerungen. In einem Gespräch mit Premierminister Srettha Thavisin am 29.01.2025 sagte Wang, dass die beiden Nationen gemeinsam die Zusammenarbeit im Rahmen der Neuen Seidenstraße vorantreiben sollten.

China ist sauer auf Thailand, das den Bau der Schnellbahn von China nach Bangkok laufend verzögert. Foto: CRH

Beide Seiten sollten gemeinsam ihre Zusammenarbeit im Rahmen der Neuen Seidenstraße vorantreiben, den Bau der chinesisch-thailändischen Eisenbahn beschleunigen, die zentrale Strecke der Transasiatischen Eisenbahn eröffnen, die regionale Konnektivität verwirklichen und die vernetzte Entwicklung von China, Laos und Thailand fördern, um neue Impulse zu setzen und neue Möglichkeiten für die langfristige Entwicklung der beiden Länder zu eröffnen, heißt es im Außenministerium in Peking. 

Die geplante 873 km lange Bahnstrecke wird Bangkok mit Nong Khai an der Grenze zu Laos verbinden, wo sie an die China-Laos-Eisenbahn anschließt, die Ende 2021 ihren Betrieb aufnahm und ein Schlüsselprojekt der chinesischen Belt and Road Initiative (BRI) ist. Wenn die Verbindung fertiggestellt ist, wird es möglich sein, mit dem Zug von Bangkok nach Kunming, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Yunnan, zu reisen.

Seit dem Beginn des Schienenprojekts im Jahr 2014 kommt es jedoch immer wieder als Folge der thailändische Bürokratie zu Verzögerungen. Im Dezember 2017 wurde mit dem Bau des ersten Streckenabschnitts zwischen Bangkok und Nakhon Ratchasima begonnen, doch im Juli 2022 war die 609 km lange Strecke erst zu 6% und ein Jahr später zu etwa 15 % fertiggestellt, obwohl der ehemalige Premierminister Prayut Chan-o-cha mehrfach versprochen hatte, das Projekt voranzutreiben.

Die Gründe für diesen schleppenden Fortschritt liegen wohl einerseits an der komplexe Finanzierung und Technik, die für ein so kostspieliges und technologisch fortschrittliches Projekt erforderlich sind. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass einige thailändische Regierungsstellen die Abhängigkeit von China fürchten. In dem Zusammenhang wurde auch die wirtschaftliche Begründung für das Projekt in Frage gestellt, dessen Kosten auf 5 bis 9,9 Mrd. USD geschätzt werden.

Im Oktober 2023, kurz nach seinem Amtsantritt, versprach Premierminister Srettha Thavisin, das Eisenbahnprojekt zur Unterstützung seiner Wirtschaftsagenda zu beschleunigen. Wie „The Diplomat“ schreibt, soll der langsame Fortschritt in Peking, das solche Großprojekte der BRI als Lackmustest für die bilateralen Beziehungen betrachtet, für erhebliche Frustration gesorgt haben. Ursprünglich war geplant, die Schnellstrecke 2028 in Bwetrieb nehmen zu können. 

Immerhin haben Wang und sein thailändischer Amtskollege Parnpree Bahiddha-Nukara ein Abkommen über die gegenseitige Befreiung von der Visumpflicht unterzeichnet, das thailändischen und chinesischen Passinhabern ab dem 1. März eine visumfreie Einreise für 30 Tage ermöglicht. Die beiden Länder hoffen, dass dieser Schritt zu einer Wiederbelebung des Tourismus zwischen den beiden Nationen führen wird, der zu Beginn der COVID-19-Pandemie stark zurückgegangen ist und sich noch nicht vollständig erholt hat. Quelle The Diplomat / DMM