Verspätungen bei Zollrückerstattungen und die anhaltende Schwäche auf dem chinesischen Automarkt verhageln dem Münchner Autobauer BMW das Ergebnis. Das Unternehmen kappte seine Gewinnprognose und rechnet im Autogeschäft nur noch mit einer Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2025 von 5 bis 6 %. Während BMW in Europa und Nordamerika bis Ende September 2025 Absatzzuwächse verzeichnet habe, bleibe die angestrebte Absatzsteigerung in China unter den Erwartungen.
Zudem werden die Zollrückerstattungen im hohen dreistelligen Millionenbereich von den amerikanischen und den deutschen Zollbehörden nicht mehr im Jahr 2025, sondern erst im Jahr 2026 erfolgen. Die USA und die Europäische Union hatten sich zwar darauf geeinigt, die Zölle rückwirkend zum 01. August auf 15 % zu senken. Doch bislang ist diese Vereinbarung nur zum Teil umgesetzt. Insbesondere steht die Zollsenkung in der Europäischen Union noch aus. Derzeit sind für Importe in die EU Zölle von 10 % fällig. BMW glaubt aber, dass die Zölle auch in der EU rückwirkend auf Null reduziert werden.
Zudem läuft es auf dem wichtigen chinesischen Markt deutlich schlechter als erwartet. Die Absatzprognosen für das vierte Quartal seien deutlich reduziert worden, erklärte BMW. Schon in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres verkaufte BMW 11,2 % weniger Autos in der Volksrepublik. Die deutschen Autobauer leiden in der Volksrepublik schon länger unter der anhaltenden Krise auf dem Immobilienmarkt, welche wohlhabenden Chinesen vom Kauf der überteuren deutschen Neuwagens abhält, ganz zu schweigen von den BEV: Bei den batterieelektrischen Autos verlieren alle deutschen Hersteller massiv Marktanteile an die meist bessere chinesische Konkurrenz.
Zuvor hatte BMW für das abgelaufene dritte Quartal erstmals seit mehr als einem Jahr wieder ein Absatzplus vermeldet. In den ersten neun Monaten lieferte BMW knapp 1,8 Mio. Fahrzeuge aus, 2,4 % mehr als vor Jahresfrist. Damit bauten die Münchner ihren Abstand zu Mercedes-Benz aus, die mit 1,6 Mio. Autos 9 % weniger als vor Jahresfrist absetzten. In Q3 2025 lieferte der Konzern 588.300 Neuwagen aus. Das waren 8,8 % mehr als vor einem Jahr, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Neben der Kernmarke, die um 5,7 % auf 514.600 Autos zulegte, umfassen die Zahlen auch die Tochter Mini, die um gut ein Drittel auf 72.400 Autos zulegte, sowie die britische Luxusmarke Rolls-Royce, die ein Plus von 13 % auf 1.304 Autos meldet. In den USA setzte der Konzern trotz der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle 104.200 Autos der Marken BMW und Mini ab – 24 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch in Deutschland und Europa lief es für BMW gut. Im Heimatmarkt kommen die Münchner auf ein Plus von 12 % auf knapp 73.000 Autos von BMW und Mini, in Europa insgesamt waren es 239.600 Autos – 9 % mehr als vor einem Jahr. Quelle: BMW / DMM




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