CO2-armer Diesel für alle

Noch beherrschen Dieselfahrzeuge die deutschen Fuhrparks. Damit das noch ein klein wenig länger so bleiben kann, dafür könnte R33 Blue Diesel sorgen. Dieser innovative Dieselkraftstoff soll bis zu 20 % weniger CO2 verursachen.

An einer EDi Tankstelle in Neckarsulm (Baden-Württemberg) können Kunden jetzt den neuen Dieselkraftstoff R33 Blue Diesel tanken. Der innovative Kraftstoff besteht zu 33 % aus Biokomponenten und zu 67 % aus Diesel. Er erfüllt die Dieselnorm (DIN EN 590) vollumfänglich und ist dementsprechend für alle Dieselfahrzeuge zugelassen. Im Vergleich zum herkömmlichen Diesel können mit R33 Blue Diesel mindestens 20 % CO2 eingespart werden, sagt der Mineralölkonzern SHELL. Der Kraftstoff wurde von Volkswagen und der Hochschule Coburg sowie weiteren Projektpartnern entwickelt. Die Biokomponenten bestehen ausschließlich aus Rest- und Abfallstoffen und werden z.B. aus gebrauchtem Speisefett gewonnen. Statt das gebrauchte Speisefett in den Müll zu werfen, wird es von Drittfirmen wie Neste und Tecosol von Schnellrestaurants und Imbissen eingesammelt, gefiltert, gereinigt und zu einem Paraffingemisch oder Biodiesel verarbeitet. Diese Komponenten werden dann von Shell mit hochwertig additiviertem Diesel geblendet und an die Kunden geliefert. 

„Wenn wir die Klimaziele von Paris erreichen wollen, müssen wir den globalen Energiemix dekarbonisieren. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten und sauberere Energielösungen anbieten”, sagt der Chef der Shell in Deutschland, Dr. Thomas Zengerly. „Wir haben R33 Blue Diesel in unser Kraftstoff-Portfolio aufgenommen, um unseren Kunden dabei zu helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu verkleinern“, sagt Roland Weissert von der EDi Energie-Direkt Hohenlohe GmbH. 

Die Volkswagen AG, die Robert Bosch GmbH und die Brenntag AG nutzen R33 Blue Diesel bereits seit längerem in ihren Fuhrparks und haben seit 2018 zusammen bereits über 8 Mio. Liter verbraucht. „Wir sind von dem innovativen Kraftstoff restlos überzeugt und freuen uns, dass dieser jetzt auch an öffentlichen Tankstellen angeboten wird“, sagt Professor Dr. Thomas Garbe aus der Technischen Entwicklung von Volkswagen. 

Auch bei der Deutschen Bahn AG kommt der innovative Kraftstoff derzeit in einem Testzug zum Einsatz. Die Tests sollen bis zum zweiten Quartal abgeschlossen sein. Auf Basis der Testergebnisse werde dann der Rollout für den Regelbetrieb geprüft, teilte eine Sprecherin mit. Allerdings ist die Strategie der Deutschen Bahn: Weg vom Diesel, hin zu Hybrid-Zügen und mehr Elektrifizierung. Quelle. SHELL / DMM