Condor-Chefs lassen sich feiern - Zehntausende verlieren Job...

Überhaupt kein Gespür für Anstand scheinen drei „Chefs“ der deutschen Fluggesellschaft Condor zu haben. In einem Video lassen sie sich grinsend von ihren Mitarbeitern feiern dafür, dass sie den 380 Mio.-Euro-Kredit von der Bundesregierung an Land gezogen haben. Das Video sorgt bei vielen Beschäftigten des untergegangenen Reisekonzerns Thomas Cook für Empörung und Verbitterung.

Der Chef der gesamten Airline-Gruppe Thomas Cook, Christoph Debus (einst bei der Pleite-Airline Air Berlin beschäftigt), sein Finanzvorstand Ulrich Johannwille und Operations-Geschäftsführer Christian Schmitt laufen in dem Video grinsend über den Flur der Firma. Zu sehen ist, wie sie von einem Spalier der Mitarbeiter empfangen werden. Es wird geklatscht und gejohlt. Zynisch wirkt dieses Video angesichts dessen, dass die Pleite von Thomas Cook Zehntausende Menschen ihre Jobs kostet. „Wir haben unsere Jobs verloren und die feiern. Das ist ekelhaft“, zitiert der britische „Mirror“ eine ehemalige Stewardess von Thomas Cook, die bis Sonntag noch für die Firma im Einsatz war.

Airline-Boss Debus nahm später auf Twitter Stellung zu dem Video. Es tue ihm „wirklich leid“, was auf dem Video zu sehen sei. „Es bricht mir das Herz, wenn ich den Eindruck gemacht habe, rücksichtslos zu sein.“ Die Situation zeige einfach die pure Erleichterung, dass größerer Schaden von Condor zunächst abgewendet worden sei. Aber das Timing sei schlecht gewesen und seine Gedanken seien bei jenen Kollegen, die diese Woche so hart von der Pleite getroffen worden sein.

Übrigens sieht TUI_Konzernchef Friedrich Joussen in der Pleite des Konkurrenten Thomas Cook eine überfällige Marktbereinigung. Es heb einen Grund, dass Thomas Cook aus dem Markt ausgeschieden ist: Und der liegt im Geschäftsmodell. Quelle: Mirror / TUI / DMM