Condor klagt gegen Lufthansa

Die Ferienfluggesellschaft Condor hat am 01.12.2020 die wohl herausforderndste Zeit der Unternehmensgeschichte hinter sich gebracht und das Schutzschirmverfahren als gesundes Unternehmen beendet. Und dennoch gibt es seitdem Ärger, und zwar mit der Lufthansa. Die hatte unmittelbar nach der Erfolgsmeldung Condors den Zubringer-Vertrag gekündigt (DMM berichtete).

Condor will die Kündigung der Lufthansa betreffend deren Zubringerflüge nicht akzeptieren. Foto: Condor

Condor hat nun beim Bundeskartellamt (Bonn) Beschwerde gegen das Auslaufen des Vertrags zum 31. Mai 2021 eingelegt mit der Begründung, die LH würde ihre Markt beherrschende Stellung missbrauchen. Konkret geht es Ralf Teckentrup, CEO von Condor, darum, dass seine Fluglinie ohne die LH-Zubringerflüge ihre Langstreckenmaschinen auf transkontinentalen Routen kaum oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen (mit Passagieren) auslasten könne. Die Lufthansa ihrerseits argumentiert, sie habe derzeit genügend eigene Probleme, ihre Flieger voll zu bekommen und müsse im Übrigen die verbleibenden Arbeitsplätze sichern.

Ursprünglich hatte die Lufthansa angekündigt, nach der Ankündigung der Übernahme von Condor durch die polnische LOT auslaufen zu lassen. Dann platzte der Deal mit der LOT-Konzernmutter und es sah einige Zeit so aus, als könnte die langjährige Partnerschaft zwischen der Lufthansa und Condor weiter bestehen. Kurz vor Weihnachten 2020 dann meldete die Lufthansa , dass sie ab Juni 2021 keine Zubringerflüge mehr für den Ferienflieger durchführen wird. Experten vermuten hinter diesem Schritt der LH deren eigenes Interesse am Aufbau einer eigenen Ferienflugsparte mit dem Arbeitstitel „Ocean“. Der neue Ferienflieger von Lufthansa soll vielleicht noch im ersten Halbjahr 2021 zunächst mit drei Airbus A330 in Frankfurt abheben. Quelle: Lufthansa / Bundeskartellamt / DMM