Corona beeinträchtigt die Business Travel Branche

Massive Konsequenzen für die Reisetätigkeit deutscher Unternehmen mit Ziel Volksrepublik China hat der Ausbruch des neuartigen Coronavirus im Reich der Mitte. Das hat eine nicht-repräsentative Mitgliederumfrage des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) ergeben.

Demnach haben 96 % der befragten Geschäftsreise-Manager aus Unternehmen mit regelmäßigen Geschäftsreisen nach China diese inzwischen entweder verboten oder zumindest eingeschränkt. Die übrigen 4 % planen derzeit, entsprechende Maßnahmen zu erlassen. In 43 % der Unternehmen, die ein komplettes Reiseverbot erlassen haben, müssen Ausnahmeregelungen durch Vorgesetzte oder den Vorstand genehmigt werden.  Aber wer begibt sich schon freiwillig in ein Land, wo sich der Virus explosionsartig über das gesamte Land ausbreitet und von dessen Auswirkungen selbst deutsche Virologen überrascht sind. Aktuell gibt es rund 250 Tote und über 15.000 Verdachtsfälle in China.

Sollten Reisen nach China unvermeidbar sein, - aber es gibt ohnehin kaum noch Airlines, die Flüge nach China (Ausnahme: Hongkong) anbieten - werden Reisende im Vorfeld über mögliche Risiken im Zusammenhang mit dem Coronavirus aufgeklärt. Dazu gehören Informationen zu allgemeinen Verhaltensweisen und Hygienemaßnahmen sowie Notfallkontakten. Viele Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern überdies spezielle Reisekits mit Desinfektionsmitteln, Mundschutz und Informationsbroschüren zur Verfügung.

„Wichtig ist, dass Unternehmen die Nachrichtenlage im Auge behalten, um Risiken und Lageveränderungen bestmöglich einschätzen zu können. Je enger Travel Management, Personalabteilung, Reiserisiko-Management und Unternehmenssicherheit in einem solchen Fall zusammenarbeiten, desto besser können reisende Mitarbeiter informiert und geschützt werden. Viele Unternehmen sind da professionell aufgestellt und können im Fall der Fälle auf Checklisten und Maßnahmenkataloge zurückgreifen, um die Gefahren zu minimieren. Eine hundertprozentige Sicherheit kann und wird es aber nie geben“, erklärt VDR-Präsidiumsmitglied Heiko Luft.

Mitarbeiter, die derzeit aus den vom Ausbruch des Virus betroffenen Gebieten zu ihren Unternehmen zurückkehren, werden nach Auskunft von 23 Prozent der Geschäftsreise-Verantwortlichen betriebsärztlich untersucht. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, verlangen einige Unternehmen von ihren Reisenden zusätzlich, nach ihrer Rückkehr zunächst im Home Office zu arbeiten oder Urlaub zu nehmen. Rund ein Drittel der Travel Manager gab an, derzeit keine besonderen Maßnahmen für Rückkehrer durchzuführen. An der Umfrage haben sich 105 Travel- und Mobilitätsmanager aus VDR-Mitgliedsunternehmen beteiligt. Quelle: VDR / DMM