Corona: Der Irrsinn nimmt kein Ende

Wer trägt die Verantwortung für die in Deutschland rasant steigenden Todeszahlen infolge Corona? Wer trägt die Verantwortung für die inzwischen apokalyptischen Zahlen täglicher Neuinfektionen? Was die wenigsten hören wollen aber die Wahrheit ist: Es ist die Globalisierung. Der weltweite Geschäfts- und Privatreiseverkehr hat uns allen etwas beschert, was das Potenzial hat, die Menschheit auszurotten. Und ob die viel gepriesenen Impfstoffe, die aktuell auf den Markt kommen sollen, tatsächlich helfen können, die Pandemie einzudämmen oder gar zu beenden, ist nicht bewiesen. Viele Mediziner und Virologen haben ihre Zweifel.

Verantwortungslos gehandelt haben aber auch unsere Politiker. Wohl mit Blick auf die große Wahl im Herbst 2021 haben sich Berlin aber auch die Länderchefs auf den unsäglichen Lockdown light verständigt, der sich als Rohrkrepierer erwiesen hat und vor dem Virologen und Mediziner gewarnt hatten. Appelle an die Vernunft, sie wirken leider längst nicht bei allen. Viele sind weiter gereist, viele haben Partys gefeiert und tun dies noch, viele treffen sich ohne Ab- und Anstand, und dann die Querdenker. Letztere sollte man Männlein wie Weiblein unterschreiben lassen, dass sie im Fall einer Infektion ihre gesamte Krankenhausbehandlung selbst bezahlen müssen. Dann wäre es mit dem Spuk schnell vorbei. Dass auch die einschlägigen Tourismusverbände nicht ganz unschuldig an der katastrophalen Entwicklung sind, wollen sie zwar nicht wahrhaben, ist aber Teil der unbequemen Wahrheit. Der Lockdown light war und ist ein Riesenfehler. Bezahlen müssen ihn Tausende mit dem Leben. Frohe Weihnachten.

Dass jetzt ein harter Lockdown droht und wahrscheinlich auch kommt, ist nur konsequent. Die vom RKI aktuell bekannt gegebenen Zahlen, 30.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, 602 Tote an 1 Tag, lassen nichts Gutes ahnen.

Natürlich ist ein absoluter Shutdown übel für Hotellerie und Gastronomie, für den Handel, und natürlich auch für unsere Business Travel Branche. Und was folgt, ist auch klar: Mit Blick auf die diskutierten und in einigen Bundesländern bereits angeordneten Geschäftsschließungen fordert nun auch (nach Hotellerie und Gastronomie) der Handelsverband Deutschland (HDE) staatliche Hilfsprogramme für den betroffenen Einzelhandel. der Gerade im Weihnachtsgeschäft würden viele Unternehmen den Umsatzausfall wirtschaftlich nicht mehr überleben.

Insgesamt sieht der HDE Ladenschließungen im Rahmen der Pandemiebekämpfung als nicht verhältnismäßig an. „Der Handel ist kein Infektionshotspot. Die Branche hat in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich bewiesen, dass sicheres Einkaufen unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsvorschriften auch in Zeiten der Pandemie möglich ist“, so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. Ein Beweis dafür ist insbesondere das unterdurchschnittliche Infektionsgeschehen bei den Mitarbeitern im Einzelhandel. Ladenschließungen sind deshalb aus Sicht des HDE kein verhältnismäßiges Mittel zur Corona-Eindämmung.

Dazu kommen die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Lockdowns mit geschlossenen Ladentüren. „Ein erneuter Lockdown des Non Food-Handels hätte fatale Folgen für die Überlebensfähigkeit vieler kleiner und mittelständischer Handelsunternehmen. In der Folge würden der Wirtschaftsstandort und der Kulturraum Innenstadt enorm leiden und tausende Arbeitsplätze gefährdet“, so der HDE-Präsident weiter. In der umsatzstarken Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr würden so Umsatzausfälle von bis zu einer Milliarde Euro pro Tag auflaufen, in der Zeit danach würden dem Non-Food-Handel dann täglich bis zu 800 Millionen Euro verloren gehen.

Der HDE fordert deshalb für den Fall eines Lockdowns staatliche Hilfsprogramme, auch unter Gleichbehandlungsgesichtspunkten. „Von Schließungen betroffene Unternehmen müssen für den entsprechenden Zeitraum entschädigt werden“, so Sanktjohanser. Für den Monat Dezember sollten dabei dieselben Konditionen wie für die Gastronomie gelten. Werden die Geschäftsschließungen im kommenden Jahr fortgesetzt, muss es auch dann weiterhin Hilfsprogramme geben. Dabei sollten zwingend kurzfristige Abschlagszahlungen erfolgen, da bereits jetzt viele Handelsbetriebe auf einem Umsatzniveau deutlich unterhalb von 50 Prozent des Vorjahresniveaus verharren. Die Liquiditätslage im Einzelhandel ist laut HDE bei vielen Betrieben sehr angespannt. Kundenfrequenzen und Umsätze liegen vor allem in den Innenstädten bereits seit Wochen weit unter Vorjahresniveau.

Und was sagt unser Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier? Die Finanzhilfen sollen  auf weitere Branchen ausgedehnt werden. Er verwies auf die Überbrückungshilfe III, mit der Unternehmen einen Großteil ihrer Fixkosten ersetzt bekommen können, wenn sie stark von der Pandemie betroffen sind. Diese Hilfen sollen bis Mitte 2021 gelten. Wer das alles bezahlen soll, sagt die Politik aus Eigeninteresse derzeit lieber nicht. Nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 aber muss eine neue Regierung die Karten auf den Tisch legen: Die besagen, dass es zu Steueranhebungen kommen muss, dass es vielleicht einen Steuer-Soli geben wird, die Sozialabgaben werden steigen, die Krankenkassen haben bereits angekündigt, ihre Tarife nach oben schnellen zu lassen und unsere Kinder und Kindeskinder werden für den ganzen Wahnsinn auf Jahrzehnte hinaus bezahlen. Gernot Zielonka