Corona: Eine der Schattenseiten der Globalisierung

Alles jammert über ausbleibende Touristen, Flugpassagiere, Hotelgäste usw.. Das Fatale: Nicht wenige der in der Branche vereinten Unternehmen wollen sich schadlos halten. Der Steuerzahler soll’s richten. Dabei hat sich die Welt die Geschichte mit dem Corona-Virus dank Globalisierung selbst eingebrockt.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) wertet das Hilfspaket der Bundesregierung zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus als „ersten Schritt in die richtige Richtung“. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick erklärte: „Die angekündigten Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld als auch die in Aussicht gestellten Liquiditätshilfen begrüßen wir.“ Dennoch blieben die gestrigen Beschlüsse des Koalitionsausschusses hinter den Erwartungen der Branche zurück. „Die vereinbarten Maßnahmen werden nicht ausreichen, um die Krise zu bewältigen“, so Zöllick weiter. Es bestehe weiterer, dringender Handlungsbedarf. Priorität müsse zunächst die wirksame Zurverfügungstellung von Liquiditätshilfen haben.

Den in Not geratenen Unternehmen, die im Moment auch von ihrer Hausbank keine Unterstützung erhalten, müsse schnell und effektiv geholfen werden. Zöllick: „Insoweit setzen wir auf die Ankündigung der Koalitionäre, dass die Bundesregierung konkrete Vorschläge für wirksame Liquiditätshilfen für betroffene Unternehmen unterbreiten wird.“

Wenn es erklärtes Ziel sei, dass durch die Corona-Krise möglichst kein Unternehmen in Deutschland in Insolvenz geraten und möglichst kein Arbeitsplatz verloren gehen solle, bedürfe es weiterer Maßnahmen, fordert Zöllick. Die Branche erwarte schnelle, unbürokratische und effektive Unterstützung.

„Die Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld sind gut“, meint Zöllick. Wichtig sei es jetzt, die Kapazitäten in den örtlichen Arbeitsagenturen zur Bearbeitung der Anträge auf Kurzarbeitergeld auszubauen. „Wir wissen aber auch aus den Erfahrungen aus der Finanzkrise 2008/2009, dass das Kurzarbeitergeld im Gastgewerbe zwar wichtig ist, es erreichte aber nicht die Vielzahl der kleinen und mittleren Betriebe.“

Eine besonders wirkungsvolle Maßnahme wäre die Einführung eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Speisen im Gastgewerbe. Zöllick betont: „Die Sorgen wachsen von Tag zu Tag. Die Folgen für den Deutschlandtourismus sind gravierend. Dies gilt ebenso für die vielen regionalen Branchenzulieferer aus Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk sowie die Branchenpartner aus der Industrie im ganzen Land.

Auch der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft begrüßt die schnelle Erstreaktion der Bundesregierung zur Unterstützung von Betrieben, die durch das Coronavirus unter Druck geraten als Schritt in die richtige Richtung. „Die avisierten Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld und bei den Liquiditätshilfen können auch in der Tourismusbranche einen Beitrag zum Abpuffern der Coronavirus-Folgen leisten. Wichtig ist jetzt, dass die Maßnahmen schnell, konsequent und unbürokratisch umgesetzt werden“, kommentierte BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel das vom Koalitionsausschuss beschlossene Paket. „Wichtig ist anlässlich der sich zuspitzenden Gesamtlage aber auch, dass weitere Maßnahmen folgen.“ 

Diese Forderungen wird Frenzel auch im Rahmen des heutigen runden Tisches im Bundeswirtschaftsministerium mit Spitzenverbänden der Tourismuswirtschaft vorbringen. „Die von den Fachverbänden der Branche erhobenen Daten aus den Betrieben zeigen: Schon jetzt leidet die Tourismuswirtschaft mit ihren 3 Millionen Beschäftigten enorm unter den Auswirkungen des Coronavirus und der Höhepunkt der Krise ist voraussichtlich noch nicht erreicht. Die schnelle Reaktion seitens der Politik ist unerlässlich, um den vielen betroffenen, meist kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche zu helfen und Arbeitsplätze zu sichern.“ Quelle: DEHOGA / BTW / DMM