Corona-Tests sind verpflichtend

Bei Experten wächst die Sorge vor einer zweiten Corona-Infektionswelle in Deutschland. Nun kündigt Gesundheitsminister Spahn verpflichtende Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten an. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Tests von den rücksichtslosen Touristen künftig selbst zu bezahlen sind.

Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen sich künftig auf das Coronavirus testen lassen. Dies hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Montag, 27. Juli 2020, in einer Schaltkonferenz den Gesundheitsministern der Bundesländer mitgeteilt. "Wir müssen verhindern, dass Reiserückkehrer unbemerkt andere anstecken und so neue Infektionsketten auslösen. Deswegen werde ich eine Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten anordnen. Das dient dem Schutz aller Bürger", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Grundlage der Regelung ist § 5 Abs. 2 Nr. 1 e des Infektionsschutzgesetzes. Die Verordnung zur Anpassung der Nationalen Teststrategie wird voraussichtlich in der nächsten Woche in Kraft treten. Die Tests sollen für die Reisenden zunächst kostenfrei sein. Es gibt aber auch Stimmen, die von den rücksichtslosen Touristen, die sich in Risikoländer begeben, verlangen, dass sie die Test selbst bezahlen. Denn sie würden wissentlich und vorsätzlich vielen Tausenden Mitbürgern schaden, was nach Juristenmeinung mit einer Straftat gleichzusetzen ist. Dass die Allgemeinheit für soviel Unverfrorenheit auch noch bezahlen soll, ist vielen Experten ein Dorn im Auge. 

Die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus steigt wieder und schürt die Angst vor einer zweiten Infektionswelle. Noch kann man in der Bundesrepublik nicht von der befürchteten zweiten Coronawelle sprechen. Aber sollte sie ins Rollen kommen, was Touristen, die in Risikogebieten Urlaub machen, forcieren, dann ist ein wirtschaftlicher Zusammenbruch Deutschlands mit nicht auszudenkenden Folgen nicht ausgeschlossen.

Am Montag gab der bayerische Ministerpräsident Markus Söder auf einer Pressekonferenz bekannt, dass im Freistaat fortan nicht nur Flugpassagiere, sondern auch Bahnfahrgäste und Autoreisende auf das Coronavirus getestet werden sollen. Neben den Teststationen an den Flughäfen werde es auch an den Autobahnen im Bereich Walserberg, Pocking und Kiefersfelden sowie an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg Stationen für Coronatests geben. Quelle: Bundesgesundheitsministerium / Bay. Landesregierung / DMM