Corona und das Hotelverbot

Das RKI meldete am Donnerstag, 08. Oktober 2020 binnen 24 Stunden eine sprunghafte Steigerung der Neuinfektionen auf 4.058. Für die Politik ist das ein Grund zu großer Sorge. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnte nachdrücklich dazu, die Regeln einzuhalten. Welche Konsequenzen Corona mit sich bringt zeigt die Tatsache, dass man bei innerdeutschen Geschäfts- und Urlaubsreisen nicht mehr sicher sein kann, in einem Hotel übernachten zu dürfen.

Vor allem jüngere Menschen steckten sich an. Sie hielten sich oft für unverletzlich: "Das sind sie aber nicht", warnte der Minister. RKI-Chef Lothar Wieler warnte vor einer unkontrollierten Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Es sei möglich, dass wir mehr als 10.000 neue Fälle pro Tag sehen- Und das kann nach Expertenmeinung zur Folge haben, dass es zu einem zweiten Lockdown kommen muss.

Das Wirksamste ist die Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln. Dazu seien neben den "AHA-Regeln" - Abstand, Hygiene und Alltagsmasken - auch die Corona-Warn-App und das Lüften wichtig. Schnelltests, wie sie z.B. die Fluggesellschaften vehement fordern, ersetzten diese Maßnahmen nicht, sondern seien eine Ergänzung, vor allem um Ansteckungen in Pflegeheimen und Krankenhäusern zu vermeiden. Laut RKI-Chef Lothar Wieler sind Masken auch im Freien sinnvoll, wenn der Abstand nicht eingehalten werden könne.

Die 4.058 neuen Corona-Infektionen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden bedeuten mehr als 1.200 Fälle mehr als am Mittwoch, als mit 2828 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit April gemeldet worden war. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut RKI mindestens 310.144 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 8.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.578.

Die zweite Welle, die nun auch Deutschland voll zu treffen scheint, hat dazu geführt, dass mindestens elf Bundesländerfortan negative Corona-Tests von Urlaubern und Geschäftreisenden aus innerdeutschen Risikogebieten verlangen. Ansonsten sollen Hotels und Pensionen sie abweisen. Dies haben Bund und Länder am Mittwoch, 07. Oktober 2020 vereinbart. In Bayern gilt das Beherbergungsverbot schon ab Donnerstag, 08. Oktober 2020. Quelle: RKI / Bund / DMM