Der deutsche Patient befinde sich nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) „klinisch in einem guten Zustand“. Er werde medizinisch überwacht und sei isoliert untergebracht. Der Mann liegt in der die München Klinik Schwabing, dem einzigen Krankenhaus mit einer Spezialeinheit für die Behandlung hochansteckender Krankheiten in ganz Bayern. Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem Erreger zu infizieren, werde vom zuständigen Team des LGL sowie vom Robert Koch-Institut (RKI) „derzeit als gering erachtet“. Am Abend des 28. Januar hat sich in Bayern die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen auf vier erhöht. Das bayerische Gesundheitsministerium teilte am Dienstagabend mit, dass bei drei weiteren Personen aus dem Umfeld des zuerst Erkrankten ebenfalls eine Infektion festgestellt wurde.
Seit Dezember 2019 sind in der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei und inzwischen auch einigen anderen Regionen Chinas Fälle einer noch unerforschten und mitunter tödlich verlaufenden Lungenerkrankung aufgetreten, die wahrscheinlich mit dem Besuch eines lokalen Geflügel- und Fischmarkts in Verbindung stehen. Im Verlauf wurde eine Infektion mit einem neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) nachgewiesen. Aktuell steigen die Fallzahlen deutlich an und es sind bereits offiziell 107 Todesfälle aufgetreten, Experten fürchten, dass es eine viel höhere vierstellige Zahl an Toten geben soll. Die Erkrankung breitet sich rasch aus, nicht nur in China, sondern auch in Europa und den USA. Ansteckungsgefahr besteht nach Expertenmeinung bereits auf Flügen von und nach China.
Die Quelle und Übertragungswege der Infektion sind nicht abschließend geklärt, die Übertragung von Mensch zu Mensch ist aber inzwischen wissenschaftlich gesichert. Das Risiko für deutsche Reisende in Wuhan schätzt das Auswärtige Amt noch als moderat ein.
Die chinesischen Behörden haben seit 23. Januar 2020 Reisebeschränkungen für Wuhan und andere Städte der Provinz Hubei erlassen. Eine Ausreise mit Zug, Flug, Bus oder Fähre ist derzeit nicht möglich. Inzwischen haben fast alle Provinzen Chinas Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit unterschiedlichen Ausmaßes verhängt. Davon ist zunehmend auch der Fernreiseverkehr betroffen. Allgemein müssen auch deutsche Unternehmen, sofern sie sich noch trauen, ihre MitarbeiterInnen nach China auf Geschäftsreisen zu entsenden, mit erheblichen Einschränkungen der Mobilität innerhalb Chinas zu rechnen. Bei Ein- und Ausreise sind Fieberkontrollen möglich; bei Symptomen ist mit Quarantänemaßnahmen zu rechnen. Durch die enorme Beanspruchung des Gesundheitssystems kann es zu Einschränkungen bei der allgemeinmedizinischen Versorgung kommen.
Die Luftfahrt- und Tourismusbranche bekommt wegen der Unsicherheit die Folgen laut ifw-bereits jetzt zu spüren. Denn China ist ein wichtiges Reiseziel,, insbesondere für deutsche Business Traveller, aber auch ein wichtiger Quell von Touristen, die nach Deutschland kommen. Das kommunistische Land ist Deutschlands wichtigster Handelspartner. Deutschland exportierte 2019 Waren im Wert von 94 Mrd. Euro ins Reich der Mitte.
DMM-Tipp: Geschäftsreisende müssen sich in der Krisenvorsorgeliste (https://elefand.diplo.de/elefandextern/home/login!form.action) registrieren.
- Von Reisen in die Provinz Hubei wird derzeit abgeraten.
- Beziehen Sie die genannten Einschränkungen in Ihre Reiseplanung ein und prüfen Sie ggf. eine vorzeitige Abreise.
- Verschieben Sie nach Möglichkeit nicht notwendige Reisen nach China.
- Halten Sie sich an die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte.
- Lassen Sie sich vor Reisen mit dem aktuellen Nordhalbkugelimpfstoff gegen Influenza impfen. Eine Influenza-Impfung kann zur Vermeidung unnötiger Verdachtsfälle beitragen.
- Beachten Sie die Informationen im Merkblatt nCoV (https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2294930/c4ff6708cd7c37bac1cb198f53400b56/ncov-data.pdf) sowie auf den Seiten der Weltgesundheitsorganisation WHO (https://www.who.int/health-topics/coronavirus) und des Robert-Koch-Instituts RKI (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html). Quelle: AA / DMM