Crossrail: Vollständige Betriebsaufnahme erst 2023

Eines der größten Eisenbahn-Infrastrukturprojekte Europas nähert sich seinem Abschluss nicht wie geplant. Die London Crossrail, besser bekannt unter dem Namen Elisabeth Line – denn so soll die Strecke nach Eröffnung heißen, durchquert das gesamte Stadtzentrum Londons von Ost nach West auf einer Strecke von 21,6 km. Durchgehend befahrbar sein wird die neue 118 km lange Neubautrasse erst 2023, der Corona-Pandemie sei Dank.

Teilweise ist das Londoner Crossrail-Projekt schon fertig. Das gesamte Nerubauprojekt wird erst 2023 in Betrieb genommen. Foto: wikimedia

Die 21,6 km bedeuten aber nur den unterirdisch verlaufenden Teil. Oberirdisch geht es nach Westen weit raus aus der Stadt bis nach Abbey Wood. Zusätzlich gibt es einen Abzweig, der dann wieder unter Tage führt und den Großflughafen Heathrow anbindet. Und auch nach Osten wird die Crossrail raus aus der City bis nach Shenfield in Essex führen. Insgesamt kann man von den Endstationen Reading bis Shenfield 118 km fahren, davon besagte 21,6 km durch die komplett untertunnelte City of London.

Zwar sind Teile der "Elizabeth Line" im Westen von London bereits fertiggestellt und werden von den neuen Zügen der Class 345 im Regelbetrieb befahren, doch der zentrale Bereich der Crossrail-Strecke muss noch intensive Betriebstest durchlaufen, bevor er eröffnet werden kann. Vertreter der Projektgesellschaft Crossrail Ltd. erklärten dazu, die Auswirkungen von COVID-19 hätten den Termindruck deutlich verschärft. Aufgrund einer Unterbrechung der Aktivitäten auf den Baustellen und erheblichen Einschränkungen bei der laufenden Arbeit ist viel Zeit verloren gegangen. Die geplante Eröffnung des zentralen Abschnitts zwischen Paddington und Abbey Wood im Sommer 2021 ist daher nicht mehr erreichbar.

Mark Wild, Chef von Crossrail Ltd.: „Jeder, der am Crossrail-Projekt mitarbeitet, weiß, dass London die "Elizabeth Line" mehr denn je braucht. Wir tun alles, um die Strecke so sicher und schnell wie möglich fertigzustellen. Die ausstehenden Arbeiten werden nun nach einem Wiederherstellungsplan durchgeführt, um verlorene Zeit möglichst aufzuholen." Quellen Building News, Crossrail, Guardian / DMM