DB bezieht Stellung zum Ausbau der Gäubahn

Die Deutsche Bahn (DB) plant, die Gäubahn im südlichen Abschnitt von Böblingen bis zur Schweizer Grenze auszubauen. Der Ausbau im Sinne des Deutschlandtakts ist elementar für die Mobilitätswende im Südwesten: Vielfältige Maßnahmen auf der 155 km langen Strecke, darunter der Bau eines neuen Tunnels sowie die Erweiterung einiger Abschnitte auf zwei Gleise – bis 1945 war die Gäunahn eine Garnbahnmagistrale und durchgehend zweigleisig – , tragen dazu bei, dass sich die Reisezeit zwischen Stuttgart und Zürich verkürzt.

Die Gäubahn st für zahlreiche Firmen aus dem Stuttgarter Raum, den Regionen um Rottweil, Tuttlingen und Singen sowie nicht zuletzt auch Winterthur und Zürich enorm wichtig, bzw. sie wäre es. gäbe es nicht die parallel verlaufende Autobahn und die über Jahrzehnte vernachlässigte frühere Bahnmagistrale. Fahrgäste im Regionalverkehr sollen künftig wieder von attraktiven Anschlüssen profitieren, insbesondere vom und zum Flughafen Stuttgart. Auch für die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene ist der Ausbau wichtig, weil er dafür sorgt, dass die Vorgaben für internationale Güterverkehrslinien auf der Gäubahn durchgehend umgesetzt werden.

Auf Einladung der DB kamen am Donnerstag, 26. September 2024, Vertreter aus Politik und Verwaltung, regionalen Interessenverbänden und Bürgerinitiativen zu einem „Blick in die Werkstatt“ in Sulz am Neckar zusammen. Die DB informierte über den aktuellen Sachstand und gab einen Ausblick auf die weitere Planung: Das Projekt befindet sich am Anfang des Planungsprozesses, in der sogenannten Grundlagenermittlung und Vorplanung. Der Abschluss dieser Planungsphase erfolgt stufenweise ab 2024 bis 2028. 

Zurzeit analysiert das Projektteam die Fauna im Planungsraum und führt erste Umweltuntersuchungen durch. Für die Arbeit mit „Building Information Modelling“, einer innovativen und ganzheitlichen Methode für die virtuelle Planung großer Infrastrukturprojekte, entsteht ein digitales 3-D-Modell der Bestandsstrecke. Ab 2025 sollen die Baugrundbegutachtung und -erkundung sowie umfangreiche Vermessungsarbeiten beginnen, welche sich aktuell in der Ausschreibung befinden.

Dr. Clarissa Freundorfer, DB-Konzernbevollmächtigte für das Land Baden-Württemberg: „Mit den Planungen für den Ausbau der Gäubahn zwischen Böblingen und der Schweizer Grenze geht es jetzt spürbar voran.“ Dr. Gero Hocker, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Die Gäubahn bringt täglich über 46.000 Fahrgäste an ihr Ziel. In dem wir die Strecke fit für den Deutschlandtakt machen, sollen es künftig noch mehr werden. Durch die neue Führung für den Personennah- und Fernverkehr über den Pfaffensteigtunnel zum Stuttgarter Flughafen kann die S-Bahn zwischen Rohr und Airport auch künftig unabhängig von den Zügen der Gäubahn verkehren. Für mehr Güter auf der Schiene dürfte u.a. der zukünftig entfallende Fahrtrichtungswechsel in Singen durch den Bau der Singener Kurve sorgen. Kurz gesagt eine Investition in die Zukunft der Region, die sich lohnen wird.“

Guido Wolf, Verbandsvorsitzender Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn: „Der Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn (IV) engagiert sich seit Jahren für den Ausbau der Gäubahn. Der kurz vor der Inbetriebnahme und terminlich mehrfach verschobene zweigleisige Abschnitt Horb–Neckarhausen wurde nur umgesetzt, weil die Gäubahnanlieger schon vor vielen Jahren die Planung vorfinanziert hatten. Die weiteren, noch wesentlich wichtigeren Ausbaumaßnahmen, wie der Pfaffensteigtunnel und die Maßnahmen südlich von Böblingen, müssen wesentlich schneller umgesetzt werden. Insofern ist es zu begrüßen, dass die Planfeststellungsunterlagen für den Pfaffensteigtunnel bereits dem Eisenbahn-Bundesamt eingereicht wurden, damit der Zeitraum der Unterbrechung der Gäubahn möglich gering gehalten werden kann. Ebenso ist es wichtig, dass die Deutsche Bahn für die weiteren Ausbauabschnitte frühzeitig den Dialog mit den Anliegern sucht.“ 

Hans-Peter Fauser, Erster Beigeordneter Stadt Sulz am Neckar: „Die Stadt Sulz begleitet den Gäubahn-Ausbau seit vielen Jahren im Rahmen Ihrer Möglichkeiten konstruktiv mit. In den vergangenen Jahren haben Bund und Stadt den Bahnhof Sulz samt Umfeld gemeinsam stark aufgewertet. Insbesondere die Planung und Linienführung des Tunnels auf Sulzer Gemarkung sieht die Stadt Sulz als wesentlichen Punkt der Planungen. Die Attraktivität der 'kleineren Bahnhöfe' entlang der Gäubahn darf durch alle geplanten Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden. Und die Anbindung der Stadt Sulz an den Fernverkehr darf sich nicht verschlechtern.“ Quelle: Deutsche Bahn / DMM