DB: Geschäft im Personenverkehr stagniert

Der Quartalsbericht der Deutschen Bahn weist unverändert 9,8 Mrd. Personenkilometer im Fernverkehr aus, derselbe Wert wie im Vergleichszeitraum 2018. Geplant hatte die Bahnspitze ein Plus von 3 %.

Nicht viel besser sieht es im Regionalverkehr aus: Auch hier steht ein Nullwachstum in Q1 2019 im Bericht. Es blieb bei 10,2 Mrd. Personenkilometern. Ob man von einer positiven Nachricht sprechen kann bei einer unverändert hohen Verspätungsquote von 78,3 %, bleibt Geheimnis des Bahntowers. Symptomatisch für das eher mäßige erste Ergebnis ist u.a. das Thema "defekte Schweißnähte an ICE4-Zügen".

Ende April waren 25 ICE4-Garnituren im Einsatz. Weitere 29 je 12-teilige Einheiten befanden sich im (vorerst gestoppten) Abnahmeverfahren. Die Wagenkästen für die ersten neun Züge waren von Bombardier noch am Standort Görlitz produziert worden. Aus Kapazitätsgründen wurde die Wagenkastenfertigung nach Worclaw (früheres Breslau) verlagert. Dort wurden bei Qualitätskontrollen fehlerhafte Schweißnähte an den Waggonrohbauten festgestellt. Die DB stoppte daraufhin die Abnahme fertiger ICE-4-Züge. 350 voll ausgestattete Waggons stehenzurzeit auf Halde.

Bei der Ursachenforschung stieß man auf einen Schweißer, der die Nähte fehlerhaft produziert haben soll. Und gemäß dem Motto, die Kleinen zu hängen, wurde der Mitarbeiter entlassen. Anhand der Auswertung von Dienst- und Urlaubsplänen konnte das Problem der fehlerhaften Schweißnähte auf 15 betroffene Züge eingegrenzt werden. Die DB fordert eine Nachbesserung im Rahmen der Gewährleistung. Die sofortige Schadenbehebung bedeutet allerdings eine Komplettentkernung fertiger Fahrzeuge, um an die Schadstellen heranzukommen. Möglicherweise ist ist die angekündigte Ausweitung des ICE4-Einsatzes vorerst vom Tisch. Quelle: EK / DMM