Der Kälte und beschlagenen Scheiben trotzen

Beschlagene und vereiste Scheiben im Winter nerven nicht nur, sondern stellen auch eine echte Gefahr dar. Wer keine Garage hat und sich auch nicht den Luxus einer Standheizung gönnt, muss für freie Sicht und Wärme im Wagen auf andere Methoden zurückgreifen. So mancher lässt daher sein Auto schon mal einige Minuten im Stand laufen, bevor er losfährt. Diese Methode ist allerdings schädlich für Motor und Umwelt.

Wie Lüftung und Klimaanlage effizient verwendet werden. Am besten ist es für das Auto, die Fenster noch vor dem Start freizukratzen. „Erst wenn die Scheiben enteist sind, sollte man den Motor starten“, rät A.T.U-Experte Tobias Hillwig. „Dann sollte die Temperatur des Gebläses auf das Maximum erhöht und die Luftverteilung auf die Windschutzscheibe gerichtet werden.“ Wenn eine Klimaanlage vorhanden ist, sollte auch diese eingeschaltet werden, da sie der Luft im Innenraum die Feuchtigkeit entzieht.

Auch Frischluft trägt dazu bei, die Feuchtigkeit im Wagen zu reduzieren. Bei akuter Sichtbehinderung durch beschlagene Fenster hilft es, diese zu öffnen. Keinesfalls sollte dagegen der Umluftbetrieb aktiviert werden. Bei beschlagenen Scheiben ist dieser ausgesprochen kontraproduktiv, da die feuchte Luft nicht nach außen befördert wird, sondern nur im Wagen zirkuliert. Nasse Kleidung und Schnee begünstigen die Luftfeuchtigkeit im Wagen und sollten daher im Innenraum ebenso vermieden werden. Wenn die Sicht klar ist, stellt der Fahrer das warme Gebläse auf die mittlere Stufe zurück und lenkt die Düsen in Richtung Fußraum. Jetzt kann die Wärme von unten aufsteigen und den Fahrzeuginnenraum aufheizen.

Abhilfe durch Standheizung und Frostschutzfolie. Wem das alles zu lange dauert, der kann sich Gedanken über eine Standheizung machen. Diese lässt sich bequem per Fernbedienung oder Zeitschaltuhr bedienen und erwärmt den Wagen schon vor dem Start. Alternativ gibt es im Fachhandel Frostschutzfolien, die an die Frontscheibe geklemmt werden. Allerdings müssen dabei Seiten- und Heckfenster dennoch von Schnee oder Eis befreit werden.

Den Motor nicht im Stand warmlaufen lassen. Um die Scheiben schneller abzutauen und das Innere vorzuheizen, starten viele Autofahrer ihren Wagen schon Minuten vor dem Losfahren. Das Heizen im Leerlauf ist aber nicht nur ineffektiv und schädlich, es belastet auch die Umwelt durch vermeidbare Abgase. Laut Straßenverkehrsordnung ist das Warmlaufenlassen unter diesen Umständen außerdem verboten – wer es dennoch macht, riskiert ein Bußgeld in Höhe von zehn Euro.

Der Experte erklärt, warum das Heizen im Leerlauf dem Auto auf Dauer schaden kann: „Im Leerlauf wird Kraftstoff verbraucht, der nicht zum Fahrzeugantrieb verwendet wird. Durch den kalten Motor gelangt dieser dann unverbrannt auf die Zylinderoberfläche. Das hat eine erhöhte Reibung zur Folge, da die Schmierung sich verschlechtert. Langfristig steigert das den Zylinder- und Kolbenverschleiß.“ Quelle: A.T.U. / DMM