Offizielle Zahlen gibt es nur aus dem Jahr 2022. Für das meldet das Statistische Bundesamt 6.700 Reisebüros mit knapp 36.000 Beschäftigten. Im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl von 8.450 Reisebüros im Jahr 2019 auf 6.400 Agenturen geschrumpft. Selbst mit heute gut 6.000 Reisebüros bleibt Deutschland im stationären Vertrieb Spitzenreiter in Europa.
Der Reisebüromarkt befindet sich im Wandel. Immer weniger Menschen buchen vor Ort im Reisebüro ihren Urlaub oder auch eine Geschäftsreise. Der Trend geht zur Online-Reisebuchung. Für das klassische Reisebüro entscheiden sich immer weniger Reisende.
Doch auch Reisebüros und Reiseveranstalter bieten seit der Corona-Pandemie vermehrt Online-Dienstleistungen zur Reisebuchung an. Trotz des veränderten Buchungsverhaltens in Deutschland sind die Gesamtumsätze der Reisebüros in Deutschland gestiegen
und lagen im Jahr 2023 bei rund 21 Mrd. Euro. Im Vergleich zu2023 konnten die Reisebüros in Deutschland im Januar bis Dezember 2024 ihren Umsatz um mehr als 2,5 % steigern. Der größte Zuwachs wurde im Kreuzfahrt-Segment verzeichnet. Ein geringes Wachstum konnte auch im Bereich Flug erreicht werden.
Dennoch befinden sich auch 2025 die Reisebüros in Deutschland in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Viele planen weitere Preiserhöhungen.
Im Jahr 2023 lag die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftszweig der Reisebüros, Reiseveranstalter und Erbringung sonstiger Reservierungstätigkeiten in Deutschland bei 64.550 Erwerbstätigen. Damit ist die Beschäftigtenzahl im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht gestiegen, befindet sich jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Zum Vergleich, im Jahr 2019, waren noch mehr als 83.900 Personen in der Branche tätig. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der auszubildenden Reiseverkehrs- und Tourismuskaufleute in Deutschland: Diese sank zuletzt auf einen Tiefstwert von 1.623 Auszubildenden. In einer Umfrage zum Fachkräftemangel in Deutschland meinten knapp 39 Prozent der befragten Reisebüros und Reiseveranstalter, in ihrer Branche läge ein Fachkräftemangel vor.
Zwar geht der Trend zur Online-Buchung von Urlaubs- und Geschäftsreisen, dennoch bleiben Reisebüros beliebt. Im Jahr 2024 wurden rund 30 % der Urlaubsreisen in Deutschland im persönlichen Gespräch gebucht, mehr als die Hälfte der Reisebuchungen fand online statt. In einer Umfrage zur Zukunft des Reisens sehen mehr als zwei Drittel der befragten Bundesbürger Reisebüros in Gefahr und rechneten damit, dass sie langfristig aussterben und Reisebuchungen von internationalen Online-Plattformen dominiert werden. Quelle: Statista / DMM