Der Vorstandsvorsitzende von Southwest Airlines tritt zurück

Gary Kelly, Vorstandsvorsitzender von Southwest, hat nach einem Treffen mit Investor Elliott Investment Management, der weitreichende Veränderungen im Führungsteam der Fluggesellschaft gefordert hatte, seinem Rücktritt zugestimmt.

Seitdem das Team von Elliott im Juni bekannt gab, dass es eine bedeutende Beteiligung an Southwest erworben hat, hat es den Vorstandsvorsitzenden Gary Kelly und den derzeitigen CEO von Southwest, Bob Jordan, wiederholt aufgefordert, zurückzutreten. Elliott hatte beiden die Schuld an der jüngsten schwachen finanziellen Leistung von Southwest gegeben. Am Dienstag bestätigte Kelly, dass er nach einem persönlichen Treffen mit Elliott am Hauptsitz des Unternehmens in New York City deren Forderungen nach einem sofortigen Rücktritt nach der Jahreshauptversammlung 2025 von Southwest nachgegeben habe.

Ferner werden auf Wunsch des Investors sechs unabhängige Direktoren im Vorstand des Carriers ihren Job im November aufgeben. Southwest ist jedoch weiterhin fest davon überzeugt, dass der derzeitige CEO Bob Jordan die richtige Person ist, um an der Spitze des Unternehmens zu bleiben. Elliott hat wiederholt auch Jordans Kopf gefordert. 

In einem Brief an die Southwest-Aktionäre schrieb Kelly, ein Führungswechsel zum Jetzigen Zeitpunkt  wäre ein Risiko, das das Unternehmen und seine Aktionäre nicht brauchen und sich nicht leisten können. Der Vorstand werde aber darauf achten, dass der CEO Renditen liefert. 

Nur wenige Wochen nachdem Elliott seine Beteiligung an Southwest öffentlich machte und das Unternehmen aufforderte, das Führungsteam und dessen Geschäftsmodell umzugestalten, kündigte die Fluggesellschaft an, dass sie zum ersten Mal in ihrer Geschichte zugewiesene Sitzplätze, Red-Eye-Flüge und Premium-Sitzplatzoptionen einführen werde . Elliott hat kund getan, was sich bei Southwest ändern muss. U.a. steht im Raum, dass die Fluggesellschaft Gebühren für aufgegebenes Gepäck erhebt und noch restriktivere Basic-Economy-Tarife einführt, um der Konkurrenz paroli zu bieten. Zudem will Elliott eigene Leute in den Vorstand schicken. 

Zu Elliotts Favoriten zählen der ehemalige CEO von Virgin America, David Cush, der ehemalige Konzernpräsident von Marriott International, Dave Grissen, und der ehemalige CEO der kanadischen Fluggesellschaft WestJet, Gregg Saretsky. Die anderen vorgeschlagenen Vorstandsmitglieder sind Michael Lawley, der die Positionen des CEO, COO und CFO bei Ryanair in Europa innehatte; die ehemalige hochrangige Beamtin des Verkehrsministeriums Sarah Feinberg; der ehemaliger Chapter 11-Treuhänder von Hawaiian Airlines Josh Gotbaum, das amtierende Meta-Vorstandsmitglied Nancy Killefer, der ehemalige CEO von Air Canada und CEO von United Airlines Robert Milton, der ehemalige Technologiechef bei JetBlue Eash Sundaram sowie der amtierende Chief Technology Officer beim Privatkundenbankenunternehmen NCR Atleos Patty Watson. Quelle: DMM / Elliott