Deutsche Konzerne nicht in den Top 100

Einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young Global Limited (EY) sind unter den 100 wertvollsten Börsenunternehmen der Welt alleine 61 aus den USA. Ein deutsches Unternehmen sucht man vergeblich.

Die Vereinigten Staaten hängen Europa bei den wertvollsten Unternehmen ab. Unter den ersten zehn Konzernen in der EY-List befindet sich kein Unternehmen aus Europa. An der Spitze der Rangliste blieb zum Stichtag 27. Dezember Apple mit gut 2 Billionen US-Dollar (2.000 Mrd. USD) vor Saudi Aramco und Microsoft.

Der Softwarehersteller SAP rangiert als wertvollstes Konzern aus dem DAX nur auf Platz 106. Der Industriegaskonzern Linde plc, der seit der Fusion 2018 mit der US-amerikanischen Praxair in Irland ansässig ist, belegt Rang 59. Die Linde plc ist ein börsennotierter Industriekonzern mit Sitz in Dublin (Irland) und operativer Zentrale im britischen Guildford, welcher 2018 durch Fusion der deutschen Linde AG mit dem ursprünglich ebenfalls von Carl von Linde gegründeten und im Ersten Weltkrieg konfiszierten US-amerikanischen Konkurrenten Praxair entstand.

US-Unternehmen dominieren schon seit vielen Jahren die Weltbörsen. 2022 aber bekamen die zinssensiblen Tech-Riesen Gegenwind. EY zufolge verloren Technologiekonzerne im Laufe des Jahres 33 Prozent ihres Marktwertes. Allein Tesla, Apple, Meta, Microsoft, Alphabet (Google Konzern-Mutter) und Amazon büßten zusammen 4,6 Billionen USD an Börsenwert ein. Insgesamt verloren die 100 der größten Börsenunternehmen 7,2 Billionen USD oder 20 % ihres Werts. Aufwärts hingegen ging es für die großen Energiekonzerne dieser Welt.

Laut EY haben nur 15 der 100 größten Börsenunternehmen ihren Sitz in Europa, wertvollster Vertreter ist demnach der französische Luxuskonzern LVMH auf Platz 15. Aus Asien kommen 19 der größten börsennotierten Konzerne, angeführt vom Techkonzern Tencent. Die Bedeutung Europas an der Börse ist seit Jahren rückläufig. Ende 2007, vor dem Höhepunkt der Finanzkrise, kamen laut EY noch 46 der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt aus Europa und immerhin sieben aus Deutschland. Ende 2021 waren es noch zwei: SAP und Siemens. Heute machen die Regeln für die digitale Wirtschaft ausschließlich Konzerne aus den USA und Asien. 

Indes kann Deutschland auf viele mittelständische Weltmarktführer verweisen sowie auf  nicht börsennotierte Konzerne von Weltrang wie Lidl, Aldi oder den Autozulieferer Bosch. Quelle: EY Globald Ltd. / DMM