"Es nützt nichts, wenn Dänemark einen 18 km langen Absenktunnel mit einer nagelneuen Eisenbahn bis vor die Haustür liefert, wenn die Züge nicht weiter als bis zum Ende des Tunnels fahren können", schreibt Ekstra Bladet.
Dieser Tage Letzte Woche wurden die verkehrspolitischen Sprecher des dänischen Parlaments vertraulich darüber informiert, wie schlecht die Lage ist. Mit düsteren Mienen wurde ihnen mitgeteilt, dass der Bahnabschnitt auf deutscher Seite möglicherweise erst vier bis fünf Jahre nach der für 2029 geplanten Eröffnung der Verbindung fertiggestellt sein wird.
Dänemark’s Verkehrsminister Thomas Danielsen schrieb an Ekstra Bladet: "Ich bin mir der Probleme mit dem Zeitplan für die Fertigstellung der deutschen Bahnanschlüsse für die Fehmarnbelt-Querung bewusst. Ich habe das dänische Parlament darüber informiert und spreche regelmäßig mit meinem deutschen Kollegen darüber. Insbesondere für den neuen Tunnel unter dem Fehmarnsund gibt es einen engen Zeitplan."
Das Problem ist, dass die Bestands-Bahnstrecke auf der deutschen Seite alt ist und teilweise über die abgenutzte Brücke über den Fehmarnsund führt, der die Insel Fehmarn vom deutschen Festland trennt. Die Brücke kann keine schweren Güterzüge tragen und hat schon jetzt Probleme mit Personenzügen und Autos. Der Plan sieht vor, anstelle der Brücke einen neuen Tunnel zu bauen, der sowohl eine neue Eisenbahnlinie als auch eine vierspurige Straße aufnehmen kann, während die bestehende Brücke für Fußgänger, Radfahrer und den langsamen Straßenverkehr erhalten bleibt.
Das Tunnelprojekt ist jedoch auf massive Probleme gestoßen, insbesondere in Bezug auf Umweltgenehmigungen und Beschwerden. Nach Informationen von Ekstra Bladet wird das Projekt nun auf die Jahre 2033-2035 verschoben. Wenn dies der Fall ist, werden auf der deutschen Seite bis dahin keine Güterzüge mehr fahren können.
Nach Angaben des dänischen Ministeriums arbeiten die Deutschen nun an einem 'Plan B', der darin besteht, die verschlissene Fehmarnsundbrücke im Zuge der Vogelfluglinie bis 2029 auf Vordermann zu bringen. In einem Memo aus dem Jahr 2023 schreibt das Verkehrsministerium jedoch über den deutschen 'Plan B', dass die Erneuerung des Bauwerks er wahrscheinlich nur für Personenzüge eine Erleichterung bringt.
Ekstra Bladet hat den schleswig-holsteinischen Verkehrsminister, Claus Ruhe Madsen, um einen Kommentar gebeten. Er hat den Anruf bis dato nicht beantwortet. Die DB hat erklärte hingegen, dass sie mit der Fertigstellung der deutschen Bahnanlagen und der neuen Fehmarn-Sund-Verbindung bis Ende 2029 rechnet. Quelle: Marita Siebeneichner / Ekstra Bladet / DMM