Deutschland: Teuerster und schmutziger Strom 2021

Deutschland hat nicht nur die höchsten Strompreise weltweit, sondern produziert und arbeitet auch mit überwiegend schmutzigem Strom. Denn der in der Bundesrepublik erzeugte und in das Elektrizitätsnetz eingespeiste Strom stammte auch im 3. Quartal 2021 mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern. Das klingt alles andere als gut für die E-Mobilität im Automobilsektor.

Der in der Bundesrepublik erzeugte und in das Elektrizitätsnetz eingespeiste Strom stammte auch im 3. Quartal 2021 mehrheitlich aus konventionellen klimaschädlichen Energieträgern. Foto: Vattenfall

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg die Stromerzeugung aus konventioneller Energie gegenüber dem 3. Quartal 2020 um 2,7 % und machte einen Anteil von 56,9 % an der gesamten Stromerzeugung aus. Bereits im 1. Halbjahr 2021 war der ins Netz eingespeiste Strom mit einem Anteil von 56,0 % mehrheitlich konventionell erzeugt worden, nachdem der Strom im 1. Halbjahr 2020 zu 51,8 % aus erneuerbaren Energien stammte. Insgesamt wurden im 3. Quartal 2021 nach vorläufigen Ergebnissen 1,1 % mehr Strom ins Netz eingespeist als im 3. Quartal 2020.

Kohle war wie schon im 1. Halbjahr 2021 auch im 3. Quartal 2021 der wichtigste Energieträger zur Stromerzeugung. Mit einem Plus von 22,5 % verzeichnete der Strom aus klimazerstörenden Kohlekraftwerken auch den höchsten Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anteil von Kohle an der insgesamt eingespeisten Strommenge betrug damit 31,9 %. Im 1. Halbjahr 2021 hatte er noch bei 27,1 % gelegen.

Einen deutlichen Rückgang verzeichnete im 3. Quartal 2021 die Stromeinspeisung aus Erdgas mit einem Minus von 38,9 %. Der Anteil von Erdgas an der Stromeinspeisung betrug lediglich 8,7 %, das war der niedrigste Quartalswert seit dem 3. Quartal 2018. Hauptverantwortlich für diesen Rückgang sind die im 2. Halbjahr 2021 deutlich gestiegenen Preise für Erdgas.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückgegangen. Die Einspeisung aus erneuerbaren Energien sank im Vergleich zum 3. Quartal 2020 leicht um 0,8 %. Dabei nahm die Stromeinspeisung aus Windkraft um 2,0 % und die Einspeisung aus Photovoltaik um 2,8 % ab. Deutlich zugenommen hat die Stromerzeugung aus Wasserkraft (+19,0 %), aus der aber lediglich 4,2 % der gesamten Strommenge stammten, während die Windkraft einen Anteil von 16,6 % beisteuerte. Zusammengenommen ging der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromeinspeisung von 44,0 % auf 43,1 % zurück.

Importierte Strommenge gestiegen. Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im 3. Quartal 2021 im Vergleich zum 3. Quartal 2020 um 13,6 % gestiegen. Besonders deutlich war der Anstieg bei den Stromimporten aus Frankreich, die sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt haben. Die exportierte Strommenge stieg um 8,9 %. Insgesamt wurde weiterhin deutlich mehr Strom exportiert als importiert. Quelle: Destatis / DMM