Die Geschäftsreise-Branche trifft’s wieder mal

Der Krieg, den Russland gegen den Nachbarn Ukraine vom Zaun gebrochen hat, wird auch die Geschäftsreis-Branche in Westeuropa beeinträchtigen. Und das in einer Zeit, da Geschäftsreisen langsam wiederkehren, nachdem sie in der Pandemie massiv zurück gegangen waren.

 

Weil Russland weltweit einer der führenden Öl- und Erdgasproduzenten ist und Deutschland zu einem hohen Prozentsatz von russischen Gas- und Öllieferungen abhängt, könnte dies für die Wirtschaft, insbesondere den Verkehrssektor dramatische Konsequenzen mit sich bringen und damit auch das Business Travel-Segment empfindlich treffen..
Einerseits war der Stopp der Genehmigung des Betriebs von Nord Stream 2 richtig, andererseits können andere Staaten, selbst die USA, die benötigten Gasmengen keinesfalls ausgleichen. Die Folge: Der Gaspreis steigt weiter. Russlands Ex-Präsident Dmitri Medvedev kündigte bereits an, das die Europäer, sollten sie weiterhin Gas von Russland wünschen, bald 2.000 Euro pro 1.000 m3 Gas zu bezahlen hätten. Auch Benzin, Diesel und Kerosin werden spürbar teurer werden. Denn die Opec-Staaten wollen ihre Öl-Liefermengen nicht erhöhen, wenn ihr Mitglied Russland sanktionsbedingt ausfällt. 

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich natürlich auf den Geschäfts- und Freizeittourismus aus. Es ist nach Corona eine weitere tragische Situation und dämpft die Erwartungen der Tourismusindustrie. Deutschland, Österreich und die Schweiz verzeichnen jährlich mehrere hunderttausend Übernachtungen von Gästen aus Russland. Die spülen vergleichsweise viel Geld in die Kassen von Hotels, Restaurants, Geschäften etc. Es steht ferner zu befürchten, dass nicht nur die russischen Gäste fernbleiben, sondern auch die aus Übersee. In den USA z.B. machen sich viele Menschen und Unternehmen schon Gedanken, ob sie noch ins "kriegsbedrohte" Europa reisen können.

Außerdem sorgen die militärischen Auseinandersetzungen für steigende Ölpreise und damit auch teurere Flüge, was sich ebenfalls negativ auf den Tourismus auswirken könnte. Fliegen wird in jedem Fall kostspieliger. Denn die Airlines müssen schon jetzt den Überflug der Ukraine vermeiden und weite Umwege nehmen. Und sollte Russland die Überflugrechte stoppen, könnten die Fluggesellschaften nur noch unter sehr erschwerten Bedingungen und mit riesigen Umwegen asiatische Ziele wie China, Japan, Südkorea oder auch den Subkontinent Indien ansteuern. Quelle: DMM