Die Pflicht zur Erstellung von Nachhaltigkeitsbereichen, die damit im Zusammenhang stehenden Klimaziele der Firmen und der konjunkturellen Abschwung im einstigen europäischen Musterknaben Deutschland wirken sich offensichtlich auf die Luftfahrt hier zu Lande aus. Immer mehr Firmen streichen ihren Mitarbeitern im großen Stil Flugreisen, schicken sie stattdessen mehr mit der Bahn auf Dienstreisen. Genau diese zahlungskräftige Zielgruppe fehlt nun den Airlines zum Überbrücken der finanzschwächeren Winterzeit. An allen deutschen Flughäfen zusammen steigen derzeit nicht einmal mehr 3 Mio. Menschen pro Woche ins Flugzeug, so der Flughafenverband ADV. Im November 2024 schrumpfte die Fluggastzahl an deutschen Flughäfen demnach Woche um Woche um durchschnittlich 2,6 % und lag sogar noch unter dem bereits sehr schwachen Niveau im November 2023.
Nachdem zum Ende des Flugsommers 2024 die sogenannte Recovery-Rate noch bei 91,4 % des Luftverkehrs vor Corona gelegen hatte, ist die Erholungsrate in Deutschland mit Beginn des Winterflugplans abgestürzt auf einen neuen Tiefstwert von nur noch 75 %. von einer „alarmierenden Entwicklung“.
Tatsächlich machen die desaströsen Zahlen eine für die Branche gefährliche Entwicklung sichtbar, die Luftfahrtmanagern schon seit längerem Sorge bereitet: das Ausbleiben der Geschäftsreisenden. Sie waren stets mehr oder weniger ganzjährig stabilisierendes Element auf innerdeutschen wie internationalen Flügen. Freilich war es auch LH-Chef Carsten Spohr, der 2022 und 23 erwähnte, dass sich innerdeutsche Flüge kaum rentieren und es besser sei, Kurzstrecken auf die Schiene zu verlegen. Quelle: ADV / DMM