Die zweite Corona-Welle ist da

Nach Ansicht des Marburger Bunds ist die zweite befürchtete Corona-Welle längst da. Die Krankenhäuser sind vorbereitet. Und in einer You-Gov-Umfrage vom Dienstag, 04. August 2020 sprach sich eine große Mehrheit für die Missachtung von Maskenpflicht oder Abstandsregeln aus.

"Wir befinden uns ja schon in einer zweiten, flachen Anstiegswelle", sagt die Vorsitzende des Marburger Bunds, Susanne Johna. Die neue beginnende Welle sei aber nicht vergleichbar mit den Zahlen von März und April. Dennoch steige die Zahl der Neuinfektionen. Damit sei die Gefahr, dass die Erfolge, die bislang in Deutschland erzielt worden sind, in einer Kombination aus Verdrängung und Normalitätssehnsucht wieder verspielt werden, warnte die Chefin des Marburger Bund, die gewerkschaftliche, gesundheits- und berufspolitische Interessenvertretung aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland.

Johna mahnt eindringlich, die Hygieneregeln einzuhalten und Masken zu tragen. Sie vergleicht die Maske mit der Einführung des Sicherheitsgurtes im Auto, wogegen es damals auch heftigen Widerstand gegeben habe. Heute fühlten sich viele Menschen von einer Mundschutzpflicht bevormundet, wie die Demo in Berlin am 01. August 2020 zeigte. Aber das Gegenteil sei der Fall: So wie der Gurt Leben rette, "so rettet auch der Mundschutz Leben", betont die Verbandschefin.

Das scheinen in Deutschland viele nicht Ernst nehmen zu wollen: Bei der Berliner Demonstration am Samstag, 01. August 2020 gegen die staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatten sich die etwa 17.000 Teilnehmer weder an Abstandsregeln noch an die Maskenpflicht gehalten. Das wiederum rief massiven Protest der Politik hervor und den Ruf nach Strafen. So sprachen sich kaut einer aktuellen You-Gov-Umfrage vom Dienstag, 04. August 2020, 77 % dafür aus, dass bei Missachtung von Abstandsregeln oder Maskenpflicht bei Demonstrationen Strafen verhängt werden. Quelle: marburger-bund.de / You-Gov / DMM