Diesel beherrscht weiterhin die Fuhrparks

Deutsche Fuhrparkleiter stemmen sich mit Vehemenz gegen umweltfreundlichere Antriebe. Nach wie vor setzen sie auf den Diesel. Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH hat für das aktuelle DAT Diesel-Barometer neben den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), eigenen Datenbanken auch die Ergebnisse einer Umfrage bei Fuhrparkleitern ausgewertet.

Nachstehend die Zahlen der DAT-Trendstudie im Überblick:

Im dritten Monat in Folge liegen die Diesel-Neuzulassungen über dem Vorjahr. Im 1. Quartal 2019 wurden 291.092 Diesel-Pkw zugelassen, das sind 2,6 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Diesel-Gebrauchtwagen waren seit Jahresbeginn etwas weniger gefragt als noch im Vorjahr. Insgesamt wechselten 555.032 Diesel-Pkw den Besitzer, das sind 4,7 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

Der Anteil an Diesel-Pkw in deutschen Fuhrparks ist weiter sehr hoch. 84 % fahren mit Diesel, 11% davon mit einem Euro-5-Motor. Vor zwei Jahren lag dieser Anteil noch bei 58 %. Der Halter eines Diesel-Pkw fährt laut DAT-Report 2019 im Schnitt 20.280 km pro Jahr, der Halter eines Benziners 12.170 km.

Nur 15 % der Fuhrparkleiter sehen in den letzten sechs Monaten eine Verbesserung bei den Einkaufskonditionen für Dieselfahrzeuge, gut die Hälfte schätzt die Situation gleichbleibend ein. Etwa ein Viertel der Fuhrparkleiter gab sogar an, dass sich die Einkaufskonditionen für neue Diesel-Pkw verschlechtert hätten. Gründe hierfür können u.a. die Lieferzeiten sein, bei denen es zu Verzögerungen wegen der WLTP-Messungen kam und kommt.

84 % aller befragten Fuhrparkleiter gaben ab, die Bestellungen von Diesel-Pkw generell nicht reduziert zu haben. Bei den dienstwagenberechtigten Mitarbeitern eines Unternehmens, die sich ihren Pkw selbst aussuchen dürfen (User-Chooser) sehen 70 % der Fuhrparkleiter ebenfalls keinen Rückgang der Bestellungen.

49 % der Fuhrparkleiter beabsichtigen, mittelfristig vermehrt alternative Antriebe in die Pkw-Flotte zu nehmen. Darunter fallen Pkw mit Gas-, Elektro-, Hybrid und Wasserstoffantrieb. Rund die Hälfte der Fuhrparkleiter würde Elektroautos wegen Verbesserung der CO2-Bilanz in Erwägung ziehen: Der Hauptgrund für die Anschaffung von E-Autos im Fuhrpark wären politische und steuerliche Rahmenbedingungen. Dies gaben 61 % der Fuhrparkleiter bei der Befragung zu Protokoll. 53 % begründet die Anschaffung mit der Verbesserung der CO2-Bilanz. 10 % der Fuhrparkleiter gaben an, die Anschaffung von E-Autos gar nicht in Erwägung zu ziehen. Ihnen ist Umwelt und Klimawandel vollkommen egal.

37 % der Fuhrparkleiter bekamen von ihren Dienstwagenberechtigten vermehrt Anfragen zu Pkw mit alternativen Antrieben wegen des vergünstigten Steuersatzes von 0,5 % des Bruttolistenpreises. Voraussetzungen sind, dass der Pkw eine rein elektrische Mindestreichweite von 40 km oder einen Ausstoß von max. 50 gr. CO2/km nach WLTP hat. Aus diesen Anfragen resultierten aber nur bei 45 % der Fuhrparkleiter auch tatsächliche Bestellungen von Fahrzeugen. 

Im März 2019 konnten bundesweit und über alle Marken, Modelle und Segmente für dreijährige Diesel-Pkw noch 52,8 % des ehemaligen Listenneupreises erzielt werden. Vergleichbare Benziner kamen auf 57,3 %. Die Standtage von Diesel-Gebrauchtwagen sind im dritten Monat in Folge je einen Tag gefallen und liegen nun bei 100 Tagen. Vergleichbare Benziner stehen 88 Tage, bevor sie verkauft werden. Quelle: DAT / DMM