Diesel-Markt nähert sich dem Zusammenbruch

Der Dieselanteil sinkt mit einer einzigen Ausnahme in allen europäischen Ländern. Ursprung allen Übels war der von etlichen Automobilherstellern und dem damaligen Bundesverkehrsministerium sowie dem KBA gedeckten Bertrug (Manipulation von Dieselmotoren) – später gerne „Dieselthematik" bzw. "Dieselgate" genannt. Zur Wahrheit gehört in dieem Zusammenhang: Ohne US-Behörden wären die Manipulationen zu Lasten von Klima und Umwelt gar nicht erst ans Licht der Öffentlichkeit geraten.

Seinen Anteil am Niedergang des Selbstzünders trägt der Aufstieg der batterieelektrischen Autos und Plug-in-Hybride bei, noch verstärkt durch den Beginn der Covid-Pandemie und jetzt durch den Mangel an Halbleitern und die Notwendigkeit, immer niedrigere CO2-Ziele zu erreichen. Selbst ein bräsiger Fuhrparkverband, der auch nach Aufdeckung der Diesel-Gaunereien fest zu dieser dieser angeblich besten Motorisierung stand und E-Mobilität verteufelte, hat inzwischen gelernt, was es bedeutet, sich für Klima- und Umweltschutz einzusetzen. Der Diesel, einst der unangefochtene König in einigen europäischen Märkten – in allen anderen großen Märkten dieser Welt (USA, China, Japan, Korea etc.) gab es zu keiner Zeit Firmen-Pkw-Fuhrparks mit dieser Antriebform – ist dabei, seinen Platz zu räumen.

Betrachtet man die Pkw-Zulassungen für 31 europäische Länder im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019, so stellt man fest, dass der Gesamtmarkt um etwa 3,3 Mio. Einheiten respektive 25 % zurückgegangen ist. Dabei erlebten die Dieselfahrzeuge einen Rückgang um 47 % entsprechend einem Zulassungsminus von mehr als 2 Mio. Modellen. Die Ölmotoren machen fast 60 % aller Verluste im Jahr 2021 gegenüber 2019 im Oktober aus.

Fraglich ist, ob die wieder leicht zunehmende Verfügbarkeit von Halbleitern die Dieselzulassungen 2022 im Vergleich zu 2021 wieder etwas ansteigen lässt. Experten glauben eher an einen weiteren Absturz, spätestens 2023.  

Bei den Flottenmarktzahlen in 21 Ländern Europas deutet sich ein ähnlich schlechtes Bild ab: Ein Rückgang der Diesel-Firmenautos um 43 % oder rund 720.000 Fahrzeuge im Oktober 2021 gegenüber 2019. Davon entfallen über 600.000 dieser fehlenden Zulassungen auf die EU7-Länder.

Innerhalb Europas gibt es nur ein einziges Land, das ein Plus bei den Dieselzulassungen 2021 gegenüber 2019 registriert: die Ukraine. Aber die Zahlen im nicht gerade dicht besiedelten osteuropäischen Land, eingebettet zwischen Polen, Belarus und Russland, sind kaum aussagekräftig, da der ukrainische Automarkt vergleichsweise vernachlässigbar ist. Zwischen 2019 und 2021 wurden dort mit 10.000 Dieselmodellen etwa 13 % mehr Selbstzünder 2021 zugelassen als 20219. N allen anderen osteuropäischen Ländern ist der Diesel ebenfalls auf der Verliererseite: Tschechien minus 25 %,  Ungarn minus 11 %, Polen minus 29 %, Slowakei minus 29 %. Scho n wenigen Jahren wird die Dieselnachfrage auch bei Firmenfuhrparks auf Null sinken. Man muss kein Prophet sein, auch dem Diesel-Gebrauchtwagenmarkt den Zusammenbruch vorherzusagen. Quelle: Dataforce / DMM