Dieselnetz Allgäu wird attraktiver

Ab Dezember 2017 werden die Fahrgäste im Allgäu von neuen Fahrzeugen und teilweise einer besseren Vertaktung profitieren. Dies haben am 17. März in Kempten die Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und DB Regio Allgäu-Schwaben besiegelt.

 

26 Garnituren der neuen Dieseltriebwagenbaureihe VT 633 des polnischen Herstellers PESA werden künftig auf der Allgäu-Bahn verkehren. Foto: DB

Im Rathaus unterzeichneten beide den neuen Verkehrsvertrag, der bis ins Jahr 2029 für die Dieselstrecken im Allgäu gelten wird – mit Ausnahme der engeren Einzugsbereiche von München und Ulm sowie der Strecke nach Füssen. Im August 2013 hatten die BEG und das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI) das Dieselnetz Allgäu in zwei Losen und zwei Betriebsstufen neu ausgeschrieben. Den Zuschlag für beide Lose hat DB Regio erhalten.

„Mit dem neuen Vertrag sichern wir das heutige Angebot im Allgäu und können im Fahrplan sogar einige Detailverbesserungen umsetzen“, so Johann Niggl, Geschäftsführer der BEG, die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat plant, finanziert und kontrolliert. „Künftig ist in jedem Zug ein Zugbegleiter an Bord. Außerdem wird DB Regio auf Basis unserer Vorgaben in den Hauptverkehrszeiten im Zulauf auf München und Augsburg bei einzelnen Zügen mehr Sitzplätze anbieten.“

Zwischen München/Augsburg und Kempten – sowie auf der Illertalbahn von Ulm über Kempten bis nach Oberstdorf, Pfronten, Lindau und Wangen wird DB Regio Allgäu-Schwaben 26 neue niederflurige Dieseltriebzüge des Typs VT 633 einsetzen. Die beschleunigungsstarken 3-teiligen Züge bieten eine Kapazität von 142 Sitzplätzen (1. und 2. Klasse). Bis zu vier Züge können aneinandergekoppelt werden und bieten dann rund 560 Sitzplätze. Die Züge verfügen über mehrere Mehrzweckbereiche, eine Sitzlandschaft mit überwiegend vis-à-vis Sitzplätzen, Videoüberwachung und eine mobile Klapprampe im Einstiegsbereich für mobilitätseingeschränkte Reisende.

Auf der Linie von Augsburg nach Oberstdorf und Lindau wird die Bahn weiterhin die bekannten Dieseltriebzüge mit Neigetechnik der Baureihe VT 612 einsetzen. Die spurtstarken, hochflurigen Neigetechnikzüge werden neu auch zwischen Augsburg und Memmingen sowie Bad Wörishofen sowie bis zur Elektrifizierung auch zwischen München und Memmingen verkehren. Die 29 zweiteiligen Züge verfügen über 146 Sitzplätze (1. und 2. Klasse) und werden mit einem Hublift und Videoüberwachung ausgestattet. Die Fahrzeuge erhalten ein umfangreiches Redesign (u. a. Auffrischung der Innenausstattung und neue Polsterbezüge). Die Instandhaltung der neuen Fahrzeuge wird die DB-Regio-Werkstatt Kempten übernehmen.

Das Fahrplankonzept bleibt im Wesentlichen unverändert. Für die Fahrgäste gibt es jedoch ab 2017 einige Detailverbesserungen: Zum Beispiel wird es von Pfronten nach Ulm und nach München durchgehende Verbindungen geben, in der zweiten Betriebsstufe von Pfronten nach Augsburg statt München. Auch hat die BEG einen zusätzlichen Zug im Berufsverkehr am Nachmittag von München nach Memmingen bestellt. Insgesamt wird sich für die Fahrgäste die Vertaktung insbesondere nachmittags sowie in den Morgenstunden der Wochenenden verbessern. Fahrgäste profitieren außerdem von einer neuen personenbedienten Verkaufsstelle in Pfronten und einem verbesserten Service im Reisezentrum in Oberstdorf: Es wird künftig auch am Wochenende geöffnet haben. Quelle: DB / DMM