Digitale Kfz-Zulassung startet im Herbst

Bereits seit 01. Oktober 2019 können Privatpersonen ein neues Auto per internetbasierter Fahrzeugzulassung (i-Kfz) online zulassen – ganz ohne Wartezeit bei der zuständigen Kfz-Zulassungsstelle. Ab 01. September 2023 wird alles noch schneller gehen. Und auch juristische Personen – damit sind vor allem Unternehmen oder Vereine gemeint – sowie juristische Privatpersonen wie Autohäuser oder Zulassungs-Dienstleister können dann Autos online zulassen. Der Bundesrat stimmte am 31. März 2023 einer entsprechenden Verordnung der Bundesregierung zu.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) begrüßen den heutigen Beschluss des Bundesrates, die Kraftfahrzeugzulassung zu digitalisieren. 

Durch den Beschluss können ab 01. September 2023 auch juristische Personen digital (online)  Zulassungsanträge für Kraftfahrzeuge stellen, die dann bei den zuständigen Zulassungsbehörden weitgehend automatisiert beschieden werden. Dazu wird u.a. die sogenannte zentrale Großkundenschnittstelle (GKS) beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) implementiert. Sie erleichtert den Kfz-Zulassungsprozess für Autohäuser und Zulassungsdienste mit einer hohen Anzahl an Kfz-Zulassungen und macht ihn effizienter.

Nach der Online-Beantragung werden die Stempelplaketten für die Nummernschilder künftig per Post zugestellt. In der Zwischenzeit kann das Fahrzeug aber bereits genutzt werden, denn der digitale Bescheid gilt in den ersten zehn Tagen als Zulassungsnachweis.

VDA-Präsidentin Hildegard Müller: „Dieser digitale Weg wird die Kfz-Zulassung einfacher, bequemer und effizienter machen und helfen, sowohl Verbraucher sowie die Wirtschaft als auch die Verwaltung zu entlasten. Die digitale Kfz-Zulassung zeigt, wie die Digitalisierung dazu beitragen kann, Bürokratie abzubauen und zeitintensive Verwaltungsprozesse zu verkürzen – ein Meilenstein in der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen rund ums Auto.“

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski: „Mit seinem Beschluss trägt der Bundesrat entscheidend dazu bei, dass durch die Digitalisierung der Kfz-Zulassung ein weiterer Meilenstein für eine moderne, digitale Verwaltung gesetzt wird. Vor allem für den Autohandel sind die Möglichkeiten des digitalen Zulassungsverfahrens von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Die Kundenzufriedenheit kann weiter erhöht werden, wenn sichergestellt ist, dass auf ein Angebot von Dienstleistern bundesweit und mit einer hohen IT-Sicherheit zurückgegriffen werden kann.“

VDIK-Präsident Reinhard Zirpel: „Nun ist der Weg frei, damit die digitale Fahrzeugzulassung in Deutschland endlich in der Breite ausgerollt werden kann. Das wird auch höchste Zeit. Denn gerade der Autohandel und die Flottenkunden hoffen seit Jahren darauf, dass auch sie Fahrzeuge digital zulassen können. In der Corona-Krise hatte die Schließung der Zulassungsstellen den Autohandel vor große Probleme gestellt. Die Defizite bei der digitalen Fahrzeugzulassung wurden schonungslos offengelegt.“ Quelle: Bundesrat / VDA / ZDK / VDIK / DMM