DIHK: Erschreckende Zahlen des Reise- und Gastgewerbes

Die Corona-Pandemie bedroht das Reise- und Gastgewerbe in Deutschland existenziell. Das ermittelte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in einer neuen Sonderauswertung seiner Blitzumfrage zu den Auswirkungen des Virus auf die Wirtschaft. Danach sehen sich rund 40 % der Betriebe akut von Insolvenz bedroht. Die Malaise hat natürlich auch Auswirkungen auf den Geschäftsreisemarkt.

"Wenn Restaurants schließen, Hotelzimmer storniert oder Reisen ganz abgesagt werden müssen, fällt der Umsatz vieler Unternehmen über Nacht gegen null, obwohl Mieten und Gehälter weiter bezahlt werden müssen", erklärt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die wirtschaftliche Abwärtsspirale vieler Betriebe.

Es sei deshalb richtig, dass die Bundesregierung den betroffenen Unternehmen jetzt mit der Gutschein-Lösung entgegenkomme, um deren Zahlungsverpflichtungen entsprechend zu strecken. Insbesondere Reisebüros und Veranstalter befänden sich, so Wansleben, aktuell "in einer gefährlichen Zwickmühle", weil sie einerseits stornierte Urlaube rückerstatten müssten und gleichzeitig selbst auf vorgeschossenen Kosten sitzen blieben.

Den Zahlen der DIHK-Umfrage zufolge beklagen 91 % der Unternehmen im Gastgewerbe und 82 % in der Reisewirtschaft einen kompletten Stillstand aller geschäftlichen Tätigkeiten – in der Gesamtwirtschaft sind es 43 %. Auch die Umsätze leiden in den betroffenen Branchen besonders stark: In der Reisewirtschaft verzeichnen 71 % der Betriebe einen Umsatzrückgang um mehr als 50 %. Im Gastgewerbe sind es 54 % der Unternehmen.

"Diese Zahlen sind erschreckend, denn sie zeigen, dass die bisherigen Soforthilfen und Kreditprogramme gerade dort und im Mittelstand schnell ankommen müssen", betont der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Geschehe dies nicht, seien auch Arbeitsplätze in Gefahr. Etwa zwei Drittel der Betriebe im Reise- und Gastgewerbe könnten wegen fehlender Aufträge aktuell Mitarbeiter nicht mehr wie bislang beschäftigen und müssten dementsprechend ihre Beschäftigungspläne nach unten korrigieren. "Nicht zuletzt der rasante Anstieg der Kurzarbeit ist Ausdruck dieser Entwicklung", erklärt Wansleben. Quelle: DIHK / DMM