DMM Kurztest Ford Mustang Mach-E GT

Den „normalen“ Mustang Mach-E haben wir schon kennengelernt und vorgestellt. Nun hatte DMM die Gelegenheit, die Performance-Variante mit dem Zusatz „GT“ einem Kurztest zu unterziehen. Das wahnsinnsschnelle Elektro-SUV erscheint mit einem edlen Auftritt und hochmodernem Innenleben. Wie der Mach-E ist auch diese Version ein sehr empfehlenswerter Geschäftswagen.

Der Ford Mustang Mach-E GT ist das Spitzenmodell dieser E-SUV-Modelle. Fotos: G. Zielonka

Das Gabber-Blue-Rassepferd macht auch in der Heckansicht eine starke Figur.

Die Bedienung des Mustang Mach-E GT ist mit Riesenbildschirm ein Kinderspiel.

Die Performance-Version wird in exklusiven Farben angeboten.

Der Ford Mustang Mach-E GT vereint Leistung, Leidenschaft und Luxus. Mit einem maximalen Drehmoment von bis zu 860 Nm ist er nicht nur der leistungsstärkste Mustang der Mach-E Reihe, sondern erreicht mit einem Sprint von 0 auf 100 km/h in unter 3,7 Sekunden insgesamt auch die schnellste Beschleunigung aller Ford Mustang Modelle in Europa. Offiziell gibt der Autobauer eine Reichweite von bis zu 500 km an; dies haut aber nur einigermaßen hin, wenn man den 2,3-Tonner moderat bewegt. Rein äußerlich unterscheidet sich der „GT“ von herkömmlichen Mach-E durch eine geänderte Front mit rautenartig gemustertem "Grill", tiefer Spoilerlippe und seitlichen Lufteinlässen sowie exklusive Farben, z.B. Cyber-Orange oder wie in unserem Fall Grabber Blue Metallic.

Der Mach-E GT basiert, wie auch die „konventionellen“ Mustang Mach-E-Versionen, auf einer Fahrzeug-Architektur, die das Ford „Team Edison“ komplett neu für vollelektrische Automobile entwickelt hat. Von Haus aus an Bord sind Allradantrieb und eine größere Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 91 Kilowattstunden (kWh) – das entspricht einer Brutto-Kapazität von 98,7 kWh.  

Zwei ölgekühlte Permanentmagnet-Synchronmotoren (Wechselstrom) entwickeln eine kombinierte Leistung von 358 kW (487 PS) sowie ein maximales Drehmoment von 860 Nm (Overboost). An einer Schnell-Ladesäule (Gleichstrom) mit bis zu 150 kW Ladeleistung kann das elektrische Crossover-SUV in nur 10 Minuten genug Energie für weitere 99 Kilometer „tanken“. Für den Auflade-Vorgang von 10 auf 80 % des Akkuspeichers vergehen etwa 45 Minuten.

Die Fahrleistungen haben uns mehr als beeindruckt. Binnen 3,7 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Dabei bietet der Crossover hervorragende Traktion und Ansprechverhalten. Und Überholvorgänge erfolgen geradezu schlagartig dank des irre hohen linearen Drehmoments. Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 200 km/h begrenzt, und das ist gut so. Der Mach-E GT fährt sich wie auf Schienen, von Wankneigung auch bei flotten Kurvenfahrten keine Spurt. Die Lenkung ist sehr direkt, die Federung lässt nur ab und an den Untergrund erahnen. Kurzum, im Testfahrzeug haben wir uns überaus fahrsicher gefühlt. Bevor wir’s vergessen: Das „Rassepferd“ bietet auch einen echten V8-Klang. 

Am zentralen Display kann man vier Fahrmodi wählen: „Zahm“ („Whisper“), „Aktiv“(„Active“), „Temperamentvoll“ („Untamed“) und „Temperamentvoll Plus“ („Untamed Plus“). Letzterer ist aber nur für den Rennstreckeneinsatz zugelassen. Fragen wir uns, was wollen wir mt diesem Fahrzeug überhaupt auf einer Rennstrecke? 

Ford hat die Auslegung des serienmäßigen MagneRide-Fahrwerks für die hohen Anforderungen der europäischen Kunden modifiziert. Seine adaptive Funktionsweise basiert auf Stoßdämpfern mit einer metall-partikelreichen Hydraulik-Flüssigkeit, deren Viskosität sich über Magnetfelder nahezu in Echtzeit den veränderten Bedingungen oder auch dem gewählten Fahrmodus anpasst. Das Ergebnis ist ein fließender Übergang zwischen besonders komfortablen Federungseigenschaften bis hin zu einer betont dynamischen Charakteristik.
Der Mustang Mach-E GT bietet die Möglichkeit, mithilfe des deaktivierbaren sogenannten „Ein-Pedal-Fahrens“ die Reichweite zu vergrößern. Anstatt das Bremspedal zu betätigen, genügt es dank der Rekuperations-Verzögerung in den meisten Fällen, den Fuß vom „Gaspedal“ zu nehmen. Die dabei gewonnene kinetische Energie wird als Strom wieder in die Batterie eingespeist. Falls nötig, kann der Fahrer zusätzlich das Bremspedal betätigen.

Das Interieur wirkt sehr hochwertig, andere sagen es ist premium. Die Integralsitze bieten besten Seitenhalt und sind, wie wir meinen langstreckentauglich. Die Einrichtung ist nahezu komplett, es braucht kaum einen Blick in die Aufpreisliste. 

Kein Hexenwerk ist die Bedienung der 4. Generation des Kommunikations- und Entertainmentsystems Ford SYNC. Ford SYNC 4 hat eine doppelt so hohe Rechnergeschwindigkeit wie die Vorgängergeneration – entsprechend schneller gelingt der Zugriff auf Navigations-, Musik- und Konnektivitäts-Funktionen. Die Benutzeroberfläche ist lernfähig und kann sich daher auf die Vorlieben des Fahrers einstellen.

Updates lassen sich per sicherer OTA-Datenübertragung (OTA = Over The Air) kabellos aufspielen. Hierdurch werden die Systeme mit der Zeit immer besser. Die Basis liefert ein 15,5 Zoll großer Full-HD-Hochformat-Touchscreen mit einer Bildschirm-Diagonalen von 39 Zentimetern, der sich wie ein Smartphone über Wisch- und Streichbewegungen leicht bedienen lässt und komplizierte Menü-Führungen erübrigt. Die digitale, waagerecht verbaute 10,2-Zoll-Instrumententafel misst 26 Zentimeter in der Diagonalen.

Im Mach-E GT ermöglicht die Ford SYNC 4-Architektur die individuelle Anpassung von mehr als 80 Fahrzeugfunktionen. Dazu legt man sich mithilfe der neuen Funktion „FordPass Remote Fahrzeugeinrichtung“ einfach ein personalisiertes Profil an und speichern dort seine bevorzugten Einstellungen wie zum Beispiel häufig besuchte Orte oder nahe gelegene Ladestationen. Konfigurierbar sind darüber hinaus beispielsweise auch Abfahrtszeiten je nach Wochentag oder Komfort-Einstellungen wie die Wahl der Innenraum-Temperatur bis hin zur Ambiente-Beleuchtung. Alle diese Angaben können entweder online oder auf dem Smartphone in der kostenlosen FordPass-App festgelegt werden.

Clever ist auch die Technologie „Digitaler Schlüssel“, bei der das Smartphone zum Öffnen des Autos genutzt wird. Ford nennt diese Funktion, die mit der Mustang Mach-E-Baureihe ihre Premiere feierte, „Phone as a key“, oder kurz: Paak. Erkennt das Auto via Bluetooth, dass sich ein entsprechend legitimiertes Smartphone (Phone...) nähert, entriegelt es die Türen (…as a key). Außerdem lässt sich der Mach-E GT per siebenstelligem, individuell programmierbaren Code auch über ein Ziffernfeld in der B-Säule öffnen. Auf konventionelle Türgriffe konnte daher verzichtet werden. Und mit einem separaten PIN-Code, der auf dem zentralen Touchscreen eingegeben wird, ist der Wagen fahrbereit. Wem dies zu futuristisch ist: Einen konventionellen Schlüssel zum Öffnen und Starten des Autos gibt es natürlich ebenfalls.

Der Mach-E GT wird, wie die gesamte Mustang Mach-E-Baureihe, ausschließlich online bestellt. Verkaufspreis: ab 77.200 Euro brutto. Davon kann man noch bis Jahresende 7.975 Euro Innovationsprämie abziehen. Quelle: DMM / Ford