DMM Test Jeep Renegade e-Hybrid

Verbinden, laden, losfahren? Das gilt sicher für die Jeep Plug-in-Hybride Renegade, Compass und Wrangler. Das Trio trägt stolz den Zusatz „4xe“. Ganz anders die neuen Mildhybride (e-Hybrid). Diese Antriebsart ist in den beiden Newcomern Renegade und Compass verbaut und benennt diese Modelle als „e-Hybrid“.

Schaulaufen in Frankfurt's Klassikstadt: Die neuen Modelle von Jeep als Mildhybride. Fotos: G. Zielonka

Ziemlich kompakt, ziemlich komfortabel, ziemlich sparsam, der Jeep Renegade e-Hybrid.

Im schicken Kleid, der neue Jeep Renegade mit Mildhybrid-Antrieb.

Bei Renegade e-Hybrid und Compass e-Hybrid wird die Leistung einer E-Maschine mit der eines herkömmlichen Benzinaggregats kombiniert. Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist auf vergleichsweise kurzer Distanz reiner Elektrobetrieb möglich. So ist denn der Jeep Renegade e-Hybrid, den wir im Raum Frankfurt testen durften, durchaus ein attraktives Fahrzeug, das man freilich nur bedingt als Geschäftswagen empfehlen kann. Denn für Mildhybride gibt es keinen Cent Innovationsprämie, auch wenn der e-Hybrid-Antrieb Emissionen senkt, aber nicht in dem Maße des Schwestermodells als PHEV. Immerhin bietet der Kompakt-SUV eine etwas stärkere Beschleunigung und einen etwas anderen, sprich, besseren Fahrkomfort als die reinen Verbrenner. 

Die e-Hybrid-Technologie basiert auf einem 1,5 l T4 Turbo-Benzinmotor, der 96 kW (130 PS) über den Vorderradantrieb liefert und von einem zweiten, elektrischen P2,5-Motor unterstützt wird, der 48 V liefert und die Leistung in bestimmten Fahrsituationen um bis zu 15 kW (20 PS) erhöht. Im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen mit Mild-Hybrid-Antrieb ist das Jeep-System in der Lage, ein rein elektrisches Fahren zu gewährleisten, wobei der Elektromotor mehrere Manöver bei niedrigen Geschwindigkeiten übernehmen kann. Für den Energiefluss sorgt eine wassergekühlte Lithium-Ionen-48 Volt-Batterie. Freilich darf man sich von der rein elektrischen Reichweite keine Illusionen machen: Die liegt bei 1 bis 2 km.  

Was uns gefallen hat: Der Renegade fährt äußerst sanft an. Vom an sich etwas raueren Charakter des Miller-Cycle-Vierzylinders ist erstaunlicherweise wenig zu spüren, sieht man einmal von Sprintaktionen ab. Selbst die Gangwechsel vollziehen sich sehr sanft. So notieren wir: Bei normaler Fahrweise bietet der Mildhybrid-Renegade ein niedriges Geräuschniveau als ein Verbrenner.   

Der e-Hybrid-Antriebsstrang arbeitet mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zusammen, dessen Getriebe vollständig in den P2-Elektromotor integriert ist. Geringere Schaltzeiten und ein komfortables Fahrerlebnis sind sein Markenzeichen, auch dank des 7. Gangs, der maximale Effizienz bei Autobahnfahrten garantiert. Bemerkbar macht sich die Stromunterstützung vor allem beim Sport. Aus dem Stand heraus braucht es keine 10 Sekunden, bis die 200 km/h erreicht sind. Ein famoser Wert. Bei 191 km/h ist dann aber Schluss, und das ist gut so. 

Wo sehen wir Vorteile dieses Antriebs? Natürlich im Stadtverkehr. Da bewegt man den Renegade nahezu lautlos; denn sein Benziner-Aggregat bleibt bei stockendem Verkehr weitgehend untätig. Das bedeutet auch, dass der Treibstoffkonsum im Zaum gehalten wird. Knapp über 6 Liter/100 km sind’s. Erwähnen müssen wir noch das Feature e-Parking. Damit lassen sich Parkmanöver rein elektrisch und emissionsfrei erledigen. 
Übrigens verzichtet Jeep künftig auf den reinen Benziner mit 1,0 l und 122 PS sowie auf das in zukunftsweisenden Zeiten sinnfreie Dieselmodell (1,6 l, 130 PS). 

Neu im Programm des Mildhybrids ist die Ausstattungsversion Upland, angesiedelt zwischen den Versionen Limited und S oder Trailhawk angesiedelt ist. Für den Upland müssen brutto 2.000 Euro mehr auf den Tisch des Hauses geblättert werden.

Kurz noch ein paar Worte zum Interieur: Der Renegade und zweifellos auch der Compass bieten beide Wohlfühlambiente und hohe Funktionalität. Uconnect-Infotainmentsystem mit 8,4“-Screen und alle sonstigen Funktionen sind logisch bedienbar; Vielleicht sind’s noch ein paar Bedienknöpfe zuviel. Die Sitze bieten Vielfahrerniveau und ob man Stoff- oder Lederbezug favorisiert, bleibt jedem selbst überlassen. Die recycelten Materialien im Interieur verleihen ihm einen ganz besonderen Charakter. Darunter stilvolle, bronzefarbene Oberflächen. Alles in allem bieten die Mildhybride ein effizientes Fahren, aber ihre Geschwister mit Stecker haben, zumindest bei konsequent ständigem Laden, den Vorteil, noch effizienter zu sein. Quelle: DMM / Jeep