"Doppeltes "LOTchen" - Ist der polnische Carrier am Ende und wird durch einen Zwitter ersetzt?

Polska Grupa Lotnicza PGL (Dachgesellschaft der Polskie Linie Lotnicze LOT S.A., kurz LOT), die im Januar erst den deutschen Ferienflieger Condor kaufen wollte und dann einen Rückzieher machte, hat ein neues Tochterunternehmen gegründet, das wie die schon existente LOT genau denselben Namen trägt. Nun schießen in Polen die Spekulationen ins Kraut.

Wird die polnische Fluggesellschaft LOT durch eine neue LOT ersetzt? Foto: Boeing

Die neue „LOT Polish Airlines“ hat denselben Unternehmenszweck: Lufttransport von Passagieren. Gegenüber polnischen Medien erklärte PGL zur etwas merkwürdigen Firmenneugründung, die neue Tochter trage dazu bei, die betrieblichen Aktivitäten zu ordnen. Sie verwies zudem darauf, dass sie insgesamt acht Ableger habe, die das Wort LOT im Namen tragen. Was das konkret bedeuten soll, darüber schweigt sich PGL aus.

Das polnische Luftfahrtportal Pasazer (https://www.pasazer.com/news/44026/tajemniczy,klon,lot,u,powstala,spolka,lot,polish,airlines,sa.html) und andere Medien mutmaßten, dass der polnische Staat und PGL möglicherweise einen kontrollierten Bankrott der aktuellen LOTplanen. PGL bestreitet das. Jacek Sasin, Minister für Staatsunternehmen und stv. Ministerpräsident, sagte, man werde in jedem Fall das Überleben von LOT (Original) sichern, notfalls auch mit einer staatlichen Finanzspritze. Die Gerüchte um die eigentliche LOT bezeichnete Sasin als Falschmeldungen.

In einber Mitteilung vom 13. Apirl hatte PGL geschrieben, LOT befinde sich wegen der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Entsprechend legte das Online-Portal Pasazer in einem weiteren Beitrag nach: Wirtschaftlich habe das Star Alliance-Mitglied LOT schon vor der Corona-Krise schlechter dagestanden als viele Wettbewerber in Europa und mit aktuell 15 Boeing Dreamlinern sei gerade die Langstreckenflotte zu groß und kostspielig. Eine radikale Lösung wie ein kontrollierter Bankrott würde daher vieles einfacher machen, etwa im Umgang mit Leasingverträgen und Lohnverhandlungen. Quelle: Pasazer / aerotelegraph.com / DMM