Dreamliner Geschäftsreiseflug in die Antarktis

Ein Boeing 787-9 Dreamliner ist zum zweiten Mal binnen zwölf Monaten auf einer einzigartigen Landebahn aus blauem Eis an der Forschungsstation Troll in der Antarktis gelandet. An Bord des Langstreckenjets waren 10,5 Tonnen Forschungsausrüstung und ein Team von Klimaforschern.

Ein Dreamliner von Norse Atlantic landete auf einer künstlich angelegten Eispiste in der Antarktis. Foto: Norse Atlantic

Die Forschungsstation Troll (Troll forskingsstasjon) ist eine Antarktisforschungsstation des Norwegischen Polarinstituts im östlichen Teil der Prinzessin-Martha-Küste in Königin-Maud-Land. Sie steht 235 km von der Küste entfernt auf felsigem Grund des Nunataks Jutulsessen in 1.270 Metern Meereshöhe.
Auf der Troll-Station werden u.a. meteorologische und UV-Messungen durchgeführt sowie glaziologische, biologische und physikalische Untersuchungen angestellt.
2005 wurde 6,8 km nordnordwestlich der Station auf dem Inlandeis die Start- und Landebahn Troll Airfield errichtet. Im Dezember 2012 wurden erste Erprobungsflüge mit einer Boeing 737unternommen, die Aufschluss über einen künftigen Ersatz der bisher eingesetzten Hercules C-130 geben sollen. Am 15. November 2023 landete eine aus Oslo kommende B 787-9 der Norse Atlantic Airways auf dem Airfield, nachdem eine Zwischenlandung in Kapstadt eingelegt worden war. 

Und nun der zweite „geschäftliche Fug mit einem Dreamliner der Norse Atlantic Airways. Der Langstreckenjet startete am 13. November in Oslo  zu seinem zwölfstündigen Flug nach Kapstadt (Südafrika), wo es für die Reise auf den gefrorenen Kontinent vorbereitet wurde. Am 15. November gegen 07.30 Uhr verließen die Besatzung und die Wissenschaftler Kapstadt und starteten unter der passend gewählten Flugnummer NO-787 zum fünfeinhalbstündigen Flug nach Troll.

Die 3.300 Meter lange Eispiste des Troll Airfield wurde speziell für das Großraumflugzeug hergerichtet, sodass das Wissenschaftlerteam „erhebliche Mengen“ an Forschungsausrüstung mitbringen konnte. „Die zweite Landung eines so großen Flugzeugs ist ein wichtiger Meilenstein für uns in der Antarktis“, kommentierte John Guldahl, der den Betrieb und die Logistik des norwegischen Polarinstituts leitet

Norse Atlantic wurde von Aircontact, einem der ältesten Flugvermittler der Welt, mit der Durchführung des Fluges beauftragt und vom norwegischen Polarinstitut mit der Organisation des Charterflugs beauftragt. Der Vertrag zwischen Norse Atlantic und Aircontact sieht vor, dass die in Oslo beheimatete Fluggesellschaft zwei weitere Flüge nach Troll durchführen wird.

Norse Atlantic wurde als Billigfluggesellschaft für Langstrecken gegründet, doch CEO Bjørn Tore Larsen hat die Geschäftsstrategie der Fluggesellschaft angepasst und sich stärker auf lukrative Charterflüge und sogenannte Wet-Leasing-Dienste konzentriert. Norse fliegt derzeit etwa die Hälfte seiner Betriebskapazität durch Wetlease- und Vertragsvereinbarungen mit anderen Fluggesellschaften. Quelle: Norse Atlantic / DMM