Der FAA zufolge startete eine vollbesetzte Boeing 737 der Southwest Airlines (Flug 4805 nach Baltimore) am Dienstag von einer gesperrten Landebahn am Portland International Jetport im Ostküstenbundesstaat Maine und entging nur knapp einer Kollision mit einem Bodenfahrzeug, dessen Bedienstete gerade eine Inspektion der Oberflächenstruktur der Landebahn durchführten, bevor diese wieder geöffnet werden sollte. Die gesperrte Piste kreuzt am PWM die zweite Start- und Landepiste. Landebahn 29, auf der die Piloten von Flug 4805 starteten, sollte gegen 06 Uhr wieder geöffnet werden.
Zum Zeitpunkt des planmäßigen Abflugs von Southwest-Flug 4805 um 05:40 Uhr Ortszeit war nur eine der beiden Pisten für den Flugverkehr geöffnet. Warum die beiden Piloten der 19 Jahre alten Boeing 737 um 05:43 Uhr von Landebahn 29 starteten, war unklar.
Der Vorfall kam ans Licht, als der Fahrer des Bodenfahrzeugs den Kontrollturm kontaktierte und fragte, warum das Southwest-Flugzeug auf einer gesperrten Landebahn starten durfte. Der Fluglotse antwortete, dass neimand im Tower mit der Cockpitbesatzung gesprochen hätten.
In einer Erklärung sagte ein Sprecher von Southwest Airlines: „Southwest Airlines arbeitet mit dem NTSB und der FAA zusammen, um die Umstände des frühmorgendlichen Southwest-Abflugs von Flug 4805 zu verstehen.“ Der Jet landete sicher an seinem Ziel.
Ein weiterer ernsthafter Zwischenfalls nur wenige Tage vor dem Beinahe-Unfall von Portland/Maine trug sich vor dem Flughafen von Oklahoma City zu. Dabei war gemäß FAA eine Boeing ebenfalls von Southwest Airlines auf dem Flug von Las Vegas nach Oklahoma City auf nur 500 Fuß (152 Meter) über dem Boden abgesunken, während sie noch neun Meilen (14,5 km) von der Landung am OKC-Flughafen entfernt war.
Das sechs Jahre alte Flugzeug „raste“ über ein Wohnviertel, nachdem es auf eine gefährlich niedrige Höhe abgesunken war, was eine Verkehrskontrolle dazu veranlasste, den Piloten eine „Geringe Flughöhe“-Warnung auszusprechen.
Ende Mai erlitt ein drittes Flugzeug der Southwest Airlines. Während eines Fluges von Phoenix nach Oakland gab es bei der B 737 MAX in 34.000 Fuß Höhe einen sogenannten Dutch Roll (unerwünschtes aerodynamisches Verhalten von Flugzeugen, bei dem die Maschine abwechselnd zu beiden Seiten um die Gierachse und Längsachse auslenkt), der so viel Schaden anrichtete, dass das Flugzeug mehrere Tage lang in Oakland am Boden bleiben musste. Anschließend wurde die Boeing zur weiteren Reparatur nach Everett geflogen. Glücklicherweise wurde keiner der 175 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord verletzt. Quelle: FAA / DMM