Im ersten bekannte Fall sollte Flug BA2202 am 08. April gegen 21:40 Uhr in Cancún (Mexiko) starten. Die Maschine, die eigentlich müde Passagiere zurück nach Großbritannien bringen sollte, traf am Dienstagabend schon mit Verspätung in Cancún ein. Doch gerade als die ersten Passagiere den Langstreckenjet nach London Gatwick bestiegen, wurde der Boarding-Prozess abrupt unterbrochen und die bereits an Bord befindlichen Passagiere zurück zum Gate geführt. Während sich alle fragten, was los war, bemerkten einige Passagiere durch die Fenster im Gate-Bereich reges Treiben unter der Boeing 777-200.
Ein Passagier beschrieb in einem Beitrag auf Reddit, wie ihm zum ersten Mal auffiel, dass etwas nicht stimmte, als die mexikanische Nationalgarde und die örtliche Polizei mit Spürhunden und scheinbar Drogenabstrichen im Gate-Bereich auftauchten. Zu diesem Zeitpunkt filmte der Passagier, wie die Polizeibeamten scheinbar Kokainblöcke aus einem Koffer direkt unter dem Flugzeug holten, wobei die Beamten versuchten, ihr Vorgehen vor der Öffentlichkeit zu verbergen.
Im Zuge der Ermittlungen durchsuchte die Polizei dann die Boeing. Dies dauerte so lange, dass die Kabinenbesatzung keine Zeit mehr hatte, den Rückflug nach London-Gatwick durchzuführen.
In einer Erklärung erklärte ein Sprecher von British Airways, der Flug habe daraufhin aus „Umständen, die völlig außerhalb unserer Kontrolle lagen“, über Nacht verschoben werden müssen. Und später entschuldigte sich die Airline bei den Kunden für die nächtliche Verspätung ihres Fluges nach London-Gatwick.
Nach der Annullierung von Flug BA2202 wurden die Passagiere in nahegelegene Hotels gebracht. Erst in der folgenden Nacht wurde dann der Flug wie gewohnt durchgeführt.
Aktuell wurde bekannt, dass es bei einer zweiten Maschine von British Airways eine Drogenrazzia gab. Ein Ingenieur hatte nach der Ankunft am Flughafen London-Gatwick einen Block Kokain mit einem geschätzten Straßenwert von 100.000 Pfund (131.000 Dollar) in einer Toilette versteckt entdeckt. Die Maschine war nach einem Nachtflug aus Orlando (Florida) gekommen und in einen Wartungshangar geschleppt worden.
Die unerwartete Entscheidung, die Boeing 777 für technische Überprüfungen in einen Hangar zu bringen, der für die meisten Flughafenmitarbeiter gesperrt ist, soll den Plan einer Schmugglerbande vereitelt haben, das Kokain aus dem Jet zu holen. Der Block Kokain war hinter einer Verkleidung im Mülleimer einer der Toiletten der Boeing 777 gefunden worden. Er könnte von einem korrupten Reinigungspersonal oder jemand anderem mit Zugang zum Flugzeug während des Turnarounds in Orlando versteckt worden sein. Nach der Landung in Gatwick wollte die Bande, die den Transport organisiert hatte, dafür sorgen, dass jemand mit Sicherheitsfreigabe das Rauschgift abholte und dann seine besonderen Flughafenprivilegien nutzte, um die routinemäßigen Zollkontrollen zu umgehen.
Es ist nichts Neues, dass Drogenkartelle Flughafen- und Airline-Mitarbeitende bestechen, um Drogen unentdeckt nach Europa zu bringen. 2017 wurde in damaliger Emirates-Flugbegleiter in Manchester festgenommen, nachdem man bei ihm auf einem Flug aus Dubai einen riesigen Drogenvorrat in seinem Handgepäck entdeckt hatte. Der Steward hatte die Drogen nach seiner Arbeit auf einem Flug nach Pakistan mitgenommen, wo Reinigungskräfte das Kokain an der Unterseite eines Toiletteneimers des Flugzeugs befestigt hatten, in dem er arbeitete. Nachdem der Drogenkurier die Drogen abgeholt hatte, gelang es ihm, sie zweimal durch den Flughafen Dubai zu schmuggeln, um sie dann in den Norden Englands zu schicken.
Nach der Verurteilung des Mannes wegen Drogenschmuggels bezeichnete Jon Hughes, Betriebsleiter der National Crime Agency (NCA), korrupte Flugbegleiter aufgrund der ihnen gewährten besonderen Sicherheitsprivilegien und ihrer Kenntnis verschiedener Sicherheitsvorschriften als „sehr gefährliche Personen“, was den Drogenschmuggel betrifft. Quelle: The Sun / DMM