DS3 Crossback E-Tense unter Strom

Rein elektrisch, ziemlich luxuriös, aber nicht gerade günstig: Der DS3 Crossback E-Tense ist das erste Elektroauto der französischen Nobelmarke. Der Stromer kommt 330 km weit und kostet in der Einstiegsversion netto 32.260 Euro. Zieht man noch die 6.000 Euro Umweltprämie ab, kann man über den Preis nicht meckern. Aus unserer Sicht punktet dieses Elektrofahrzeug allemal und taugt als attraktiver Geschäftswagen.

DS3 Crossback E-Tense - Der batterieelektrische Crossover ist nicht nur optisch sehr gelungen. Fotos: DS

DS3 Crossback E-Tense - sehr gelungene Heckpartie.

DS3 Crossback E-Tense - feiner Arbeitsplatz.

Seit einem Jahr ist der DS3 Crossback im umkämpften Segment der kleinen Premium-SUVs unterwegs . Kein einfaches Unterfangen für Citroëns-Edeltochter DS. Schließlich tummeln sich dort etablierte Konkurrenten wie ein Audi Q2 oder Mini Countryman. Der schicke Franzose bringt eine Menge Eigenständiges mit. Dazu zählen u.a. ein schick gemachtes, expressives Design, ein edles Interieur und exklusive Details, angefangen bei den automatisch ausklappenden Türgriffen, die sich nach Fahrantritt wieder leise in die Karosserie hineinziehen, bis hin zu den optional erhältlichen Matrix-LED-Scheinwerfern.

Bisher wurde der DS3 Crossback ausschließlich mit konventionellen Verbrennungsmotoren angeboten. Nun gibt es ihn auch in einer moderneren batterieelektrischen Variante. Der Stromer trägt die Zusatzbezeichnung E-Tense und steht – genauso wie seine PSA-Konzernbrüder mit Opel Corsa und Peugeot 208 – auf der modularen Plattform (CMP), die hohe Antriebsvielfalt ermöglicht. Die Lithiumionen-Batterien sind platzsparend im Fahrzeugboden untergebracht. Daher gibt es im Innenraum keinerlei Einschränkungen für die Passagiere oder das Gepäck.

Der Elektromotor im DS3 Crossback E-Tense leistet 136 PS (100 kW) und entfaltet ein Drehmoment von 260 Newtonmetern. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Ein-Gang-Getriebe an die Vorderräder. Nach dem Einlegen der Fahrstufe rollt der Stromer nahezu lautlos an, doch schon ein leichter Tritt aufs Fahrpedal wird in flotte Beschleunigung umgesetzt. Wenn es sein muss, sprintet er in flotten 9,1 Sekunden von Null auf Hundert. Beeindruckende Fahrleistungen, denn mit 1,6 Tonnen ist der E-Tense kein Leichtgewicht. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h begrenzt. Dann setzt die Elektronik einen schützenden Riegel vor, um die Reichweite nicht unnötig zu strapazieren. Bei moderater Fahrweise soll der E-Tense maximal bis zu 332 km weit kommen. In der Praxis und bei geruhsamer Fahrweise pendelt sich die Reichweite jedoch zwischen 250 und 280 km ein.

Energie-Rückgewinung. Der Fahrer kann zwischen drei Antriebsmodi wählen: Eco, Standard und Sport. Im Eco-Modus wird die Motorleistung reduziert, um Energie zu sparen. Auf Standard stromert der elektrische DS3 Crossback normalerweise. In der Sport-Stellung stürmt der Franzose mit maximal 136 PS los. Der jeweilige Energiefluss lässt sich auf dem Touchscreen des Multimediasystems verfolgen, während die Restreichweite und Batteriekapazität auf dem digitalen Kombiinstrument direkt vor dem Fahrer angezeigt wird. Außerdem lässt sich der Rekuperationsgrad einstellen. Wird er verstärkt, wird mehr Energie an die Batteriezellen zurückgegeben. Dies hat außerdem den Vorteil, dass man im Stadtverkehr kaum noch auf die Bremse treten muss, da der E-Tense wesentlich stärker verzögert.

Schnellladen in nur 30 Minuten, eine App regelt den Vorgang. Sind die 50 kWh starken Akkus erschöpft, dauert das Nachladen an einer Wallbox mit 11 kW exakt fünf Stunden. Wesentlich schneller gelingt der Vorgang an einer Schnellladestation mit 100 kW. Dann ist das Speicherdepot innerhalb von nur 30 Minuten zu 80 % wieder befüllt. Serienmäßig bringt der DS3 Crossback zwei Ladekabel (Modus 2 und Modus 3) mit, die den Anschluss an alle gängigen Ladestationen ermöglichen. Zudem kann der Fahrer den Ladevorgang mittels Smartphone aus der Ferne kontrollieren. So lässt sich über die MyDS-App der aktuelle Ladezustand abrufen, die Innentemperatur vorwählen oder eine gewünschte Ladezeit vorprogrammieren.

Platzangebot. Vorne ist es vollkommen in Ordnung, hinten fällt es aufgrund der mangelnden Bewegungsfreiheit etwas bescheiden aus. Auch das Kofferraumvolumen setzt mit 350 bis maximal 1.050 Litern keine Bestwerte. Da kann auch der DS3 Crossback wie seine Konkurrenten übrigens auch nicht zaubern.

Das Interieur hinterlässt mit seinem exklusiven Rauten-Look einen sehr ansprechenden Eindruck und die wenigen Schalter, die auf der Mittelkonsole versammelt sind, funkeln mit ihrem metallischen Glanz scheinbar wie Edelsteine. Das gediegene Ambiente lässt sich in mehreren Stufen weiter verfeinern. Beispielsweise mit individuellem Alcantara oder weichem Nappaleder. Letzteres ist übrigens für ein Fahrzeug dieser Klasse in verschwenderischer Form verbaut. Denn: Die gegerbte Tierhaut bespannt nicht nur das Mobiliar, sondern findet sich auch an den Türverkleidungen und dem Cockpit wieder. Ebenso kann der DS3 Crossback mit Massagesitzen ausgerüstet werden.

Ein paar Abstriche. Allerdings erfüllt der DS3 Crossback nicht in allen Punkten den hohen Anspruch. So projiziert das Head-Up-Display seine Informationen nur auf eine einfache Plastikscheibe. Auch das Multimediasystem zeigt Schwächen, da es mit seinen integrierten Klimafunktionen überfrachtet ist. Sich gleichzeitig die Navi-Karte auf dem Bildschirm anzeigen lassen und gleichzeitig die Temperatur oder die Gebläsefunktion ändern, geht beim Franzosen nicht. Auch die darunterliegenden Tastenfelder, die berührungsempfindlich sind, reagieren nicht immer direkt auf Änderungsbefehle. Dafür glänzt der kleine Crossover beim Thema Sicherheit und bringt serienmäßig schon einige nützliche Fahrerassistenten mit. Dazu zählen etwa ein aktiver Spurhalter oder die Verkehrszeichenerkennung. Optional stehen ein adaptiver Tempomat oder ein aktiver Einparkassistent zur Verfügung. Quelle: ampnet-Guido Borck / DMM