E-Auto-Boom in Europa - Tesla stürzt ab

Europas Markt für Elektrofahrzeuge boomt, doch Tesla gerät massiv ins Straucheln. Das zeigt eine neue Analyse von Motointegrator und dem Datenstudio DataPulse Research.

Laut dem Verband der Europäischen Automobilhersteller (ACEA) stiegen die Verkäufe batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) in Europa im Januar um 34 % und im Februar um 24 % im Vergleich zum Vorjahr. Länder wie Italien (+126 %), Dänemark (+123 %) und Norwegen (+90 %) führen die Entwicklung an. Tesla hingegen verzeichnete im Februar einen Rückgang von 44 % gegenüber dem Vorjahr - mit noch stärkeren Verlusten im März in Märkten wie der Schweiz, Schweden, Dänemark und den Niederlanden (jeweils mehr als 50 %).

Während Tesla in vielen europäischen Ländern zwischen 15 und 20 Prozentpunkten Marktanteile zu Beginn des Jahres verloren hat, verzeichnen Hersteller wie Volkswagen, Renault, Ford, Citroën, BYD und Kia ein kräftiges Absatzplus - teils mehr als eine Verdoppelung der Verkaufszahlen im Februar.

Ein entscheidender Faktor: Elon Musk selbst. Seine Unterstützung für Donald Trump und rechtsgerichtete politische Äußerungen stoßen in Europa auf massive Ablehnung. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage empfinden 73 % der Deutschen und 69 % der Briten Musks politische Aktivitäten als "inakzeptabel". "Je mehr Musk twittert, desto mehr Teslas bleiben auf dem Hof stehen", so ein niederländischer Autohändler gegenüber Politico EU. Auch institutionelle Investoren kehren Tesla den Rücken - darunter ESG-Fonds und Baillie Gifford, einst einer der größten Anteilseigner, der 2024 seine Beteiligung drastisch reduzierte. Grund: "geschäftsfremde Ablenkungen" und Reputationsrisiken.

Tesla steht zunehmend unter politischem Beschuss:

  •     EU-Antisubventionsuntersuchung wegen China-Importen (u.a. Tesla-Modelle aus Shanghai)
  •     Mögliche Sanktionen gegen Musks Plattform X im Rahmen des EU-Digital Services Act

Fazit: Das Image wankt - mit Folgen für den Absatz. Tesla verliert in Europa nicht nur Marktanteile, sondern auch das Vertrauen von Kunden, Regierungen und Investoren. Der Rückgang signalisiert einen tiefgreifenden Wandel: Weg von der einst bewunderten Innovationsmarke - hin zu einem Unternehmen, das zunehmend kulturell und politisch isoliert wirkt. Quelle: Motointegrator / DMM