Ein Fall von chronischer Verspätung

„Unsere Preise schonen Ihren Geldbeutel“ - Diese Werbebotschaft trägt die IC-Lok 101 121 auf ihrer Seite, als sie Donnerstag, 12. Juni 2025 mit dem standardmäßig verspäteten IC2311 Westerland (Sylt)-Köln mit +61 Minuten durch das Ruhrgebiet sauste. Am Sonntag, 15. Juni waren es 66 Minuten plus.

"Unsere Preise schonen Ihren Geldbeutel" schreibt die Bahn auf ihre IC-Lok 101 121. Das klingt sarkastisch angesichts der echten Preispolitik z.B. gegenüber Familien... Foto: Privat

Laut Fahrplan startet der Intercity auf Sylt um 09.21 Uhr früh. In Itzehoe erfolgt dann ein Lokwechsel von zwei Dieselloks auf eine E-Lok, die den Fernzug dann bis in die Domstadt Köln zieht. Dort sollte er normalerweise um 16.57 Uhr ankommen.

Im Juni war der Zug nur am 10.06. 2025 pünktlich, an allen anderen Tagen war er laut dem Portal „Zugfinder  bis zu 65 Minuten verspätet.  Die Reisenden dürfen also, wenn sie Pech haben,  eine Stunde und länger im Zug sitzen, wenn sie eines der Endziele gewählt haben (Münster oder Duisburg oder Düsseldorf etc.)  und müssen für die zeitlich längere Bahnreise nichts draufzahlen. Eine Entschädigung gibt’s übrigens ab einer Verspätung von 60 Minuten. Das wären 25 % des Fahrpreises. Der IC traf am 10. Juni 63 Minuten verspätet in Köln ein, am Sonntag 15. Juni 66 Minuten. An allen anderen Juni-Tagen (beobachtet bis 15. Juni) gibt’s außer langen Gesichtern nichts. 

Die Werbung auf der IC-Lok mutet im Zusammenhang mit der von der DB aktuell angekündigten Erhöhung der Reservierungspreise für Familien schon etwas merkwürdig. Quelle: Zugfinder / DMM