Elektroautos auf dem Vormarsch

2022 machten Autos mit klassischem klimaschädlichen Verbrennungsmotor noch den Großteil der deutschen Pkw-Exporte und -Importe aus, allerdings gewinnt der Außenhandel mit Elektrofahrzeugen zunehmend an Bedeutung. 2022 wurden rund 500.000 Elektrofahrzeuge im Wert von 24,2 Mrd. Euro exportiert. Das waren knapp zwei Drittel (+65,2 %) mehr als im Vorjahr. Damals wurden rund 300 000 Elektroautos im Wert von 12,6 Mrd. Euro ausgeführt.

Wichtigster Abnehmer für Elektro-Pkw war 2022 das Vereinigte Königreich (mengenmäßiger Anteil 14,0 %), gefolgt von den Vereinigten Staaten (13,1 %). Auch bei den Importen gab es einen Anstieg: Mit 358.000 importierten Elektroautos für 10,5 Mrd. Euro waren es 22,2 % mehr als im Jahr 2021 (293.000 Einheiten im Wert von 7,6 Mrd. Euro).

BEV-Neuzulassungen 2022 um 32,2 % gestiegen. 2022 wurden laut Kraftfahrtbundesamt rund 471.000 reine E-Autos (BEV) neu zugelassen – ein Plus von 32,2 % gegenüber dem Vorjahr mit 356.000 Neuzulassungen. Demgegenüber standen 1,3 Mio. Neuzulassungen von Pkw mit fossilem Verbrennungsmotor. Damit erreichten Elektro-Pkw einen Anteil von 17,7 % an den Neuzulassungen insgesamt. 2017 hatte der Anteil der E-Autos an den gesamten Pkw-Neuzulassungen noch 0,7 % betragen. 

Die Herstellung von Elektroautos deutlich zu. In den ersten drei Quartalen 2022 belief sie sich auf rund 375.600 E-Autos im Wert von knapp 16,2 Mrd. Euro. Das waren 66,2 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit setzte sich der Trend des Vorjahres fort: 2021 wurden hierzulande rund 328.000 Autos mit rein elektrischem Antrieb im Wert von 13,7 Mrd.  Euro produziert. Das war eine mengenmäßige Steigerung um 85,8 % gegenüber dem Jahr 2020.

Hybride. Bei den hybridangetriebenen Pkw war die Entwicklung uneinheitlich. Im vergangenen Jahr wurden 640.500 Mild-Hybride mit Verbrennungs- und Elektromotor für 28,5 Mrd. Euro exportiert – 16,4% mehr als 2021. Importiert wurden 272.000 Hybride (+32,5 % gegenüber Vorjahr) für 8,0 Mrd. Euro. Bei den Plug-In-Hybriden gab es im Jahr 2022 einen Export-Rückgang: 253.300 Hybride für 11,4 Mrd. Euro wurden ausgeführt und damit 4,0 % weniger als im Vorjahr. Importiert wurden 250.600 Hybride (+12,4 %) für 9,0 Mrd. Euro.

Verbrenner. Die Exporte von klimaschädlichen Verbrennern verharrten 2022 noch auf dem Niveau des Vorjahres: In den drei wichtigsten Hubraumklassen für Pkw mit ausschließlich Verbrennungsmotoren wurden insgesamt 1,48 Mio. Autos im Wert von 55,5 Mrd.  Euro exportiert, mengenmäßig 0,3 % weniger als im Jahr 2021. Damals exportierte die deutsche Autobranche 1,49 Mio. Verbrenner im Wert von 48,6 Mrd. Euro. Wichtigster Abnehmerstaat für diese Antriebsart war die Volksrepublik China mit einem mengenmäßigen Anteil von 14,0 %, gefolgt von den Vereinigten Staaten (11,9 %). Die Importe von Verbrennern gingen aber stark zurück: 2022 wurden rund 1,0 Mio. solcher Autos im Wert von 23,5 Mrd. Euro eingeführt – und damit 12,8 % weniger als im Jahr 2021. Damals waren es noch 1,2 Mio. Verbrenner im Wert von 24,3 Milliarden Euro.
Autos mit ausschließlich umweltzerstörerischem Verbrennungsmotor wurden nach deutlichem Produktionsrückgang im Jahr 2021 in den ersten drei Quartalen 2022 wieder etwas mehr produziert: Insgesamt 1,7 Mio. liefen vom Band. Im gesamten Jahr 2021 waren rund 2,2 Mo. Autos mit Verbrennungsmotor im Wert von 73,2 Mrd. Euro produziert worden.

Automobilindustrie: Umsatz +30,4 %. Die Automobilindustrie ist gemessen am Umsatz die größte Branche des Verarbeitenden Gewerbes. Die 63 Betriebe im Bereich der Herstellung von Pkw und Pkw-Motoren erwirtschafteten 2022 einen Rekordumsatz von 385,1 Mrd. Euro, auch aufgrund der gestiegenen Preise. Das sind 17,4 % des gesamten Umsatzes der Industrie in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr (295,4 Mrd. Euro) stieg der Umsatz der Autoindustrie damit um fast ein Drittel (30,4 %) und lag um 21,3 % über dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019. Damals hatte er 317,5 Milliarden Euro betragen. Ein Großteil der Umsätze erzielt die Branche durch Exporte: Der Auslandsumsatz machte 2022 gut drei Viertel (76,0 %) des Gesamtumsatzes aus. Quelle: KBA / DMM