Elektroautos überholen Benziner und Diesel

Im November wurden in Deutschland 198.258 Pkw neu zugelassen. Das sind trotz starker Nachfrage 31,7 % weniger als im Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten wurden 2,4 Mio. Pkw neu zugelassen. Damit wurde der Vorjahreswert dieses Zeitraums um 8 % unterschritten. Hauptgrund für die geringeren Zulassungszahlen ist ein deutlich verringertes Produktionsvolumen bei den Herstellern, da der globale Halbleitermangel auch die deutsche Automobilindustrie einschränkt.

 Die Neuzulassungen für gewerbliche Halter gingen um -30,6 % zurück, ihr Anteil betrug 61,5 %. Die privaten Neuzulassungen nahmen um -33,4 % ab.

Mit Ausnahme der Marke Mini, die ein Zulassungsplus von +9,3 % verzeichnete, mussten alle anderen deutschen Marken zweistellige Zulassungsrückgänge hinnehmen, die bei Ford mit -55,3 % am stärksten ausfielen. Audi (-44,9 %) und VW (-42,1 %) büßten mehr als 40 % ein, bei Mercedes (-37,4 %) und BMW (-31,8 %) waren es jeweils mehr als 30 %. Bei Opel betrug der Rückgang -28,8 %, Smart (-11,3 %) und Porsche (-10,8 %) blieben ebenfalls unterhalb des Ergebnisses des Vorjahresmonats. Mit 14,9 % war VW trotz des Rückgangs erneut die anteilstärkste
deutsche Marke.

Bei den Importmarken zeigten sich positive Entwicklungen bei Tesla (+234,1 %), Polestar (+105,3 %), Subaru (+27,2 %) und Mitsubishi (+17,8 %). Die weiteren Importmarken mussten Zulassungseinbußen hinnehmen. Die Neuzulassungszahlen lagen bei Mazda mit -59,2 % deutlich unter dem Wert des Vorjahresmonats. Rückgänge von mehr als 40 % zeigten sich bei Nissan (-49,0 %), Citroen (-47,5 %), Jaguar (-46,2 %) und DS (-44,8 %). Den größten Neuzulassungsanteil konnte Skoda mit 5,8 % für sich beanspruchen, gefolgt von Renault (5,3 %) und Hyundai (5,0 %).

Die SUVs waren trotz der um -11,0 % gesunkenen Neuzulassungszahlen mit 29,1 %  das  anteilsstärkste Segment, gefolgt von der Kompaktklasse (15,5 %/-44,3 %) und den Kleinwagen (15,2 %/-34,8 %), so dass diese drei Segmente rund 60 % der Neuzulassungen für sich beanspruchten. Ausschließlich bei Fahrzeugen der Oberklasse zeigte sich mit +3,8 % eine Zulassungssteigerung. Das Segment der Großraum-Vans verbuchte mit -69,9 % den stärksten Rückgang. Bei den Wohnmobilen zeigte sich im Vergleich der Segmente mit -5,6 % die geringste Einbuße, ihr Anteil betrug 2,1 Prozent.

Die Elektro-Neuzulassungen stiegen im November um 14 % auf 68.200 Einheiten. Der Anteil von E-Pkw an den gesamten Neuzulassungen betrug 34,4 %. Damit wurde der bisherige Höchstwert aus dem Vormonat deutlich übertroffen. Rund ein Fünftel (20,3 %) der Neuzulassungen waren Elektro-Pkw (BEV). 40.270 Elektro-Pkw (BEV) bescherten dieser Antriebsart ein Plus von +39,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Rückgänge der Neuzulassungszahlen zeigten sich mit Ausnahme der Elektro- (BEV) und flüssiggasbetriebenen Pkw über alle anderen Kraftstoffarten. 59.251 Neuwagen verfügten über einen hybriden Antrieb und bewirkten einen Anteil von 29,9 % (-17,6 %), darunter 27.899 Plug- in-Hybride (14,1 %/-8,9 %). Im bisherigen Jahresverlauf wurden 600.700 Elektro-Pkw neu zugelassen (+92 %).

Die Neuzulassungen von Pkw mit Benzinmotoren nahmen um -43,6 % ab, so dass ihr Anteil bei 33,3 % lag. Die Anzahl dieselbetriebener Pkw ging gegenüber dem Vorjahresmonat um -55,7 % zurück, ihr Anteil betrug 15,8 %. Ein Anteil von 0,1 % entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Erdgas (183 Pkw), 1.249 flüssiggasbetriebene Pkw bewirkten bei dieser Antriebsart ein Plus von +25,8 % und einen Anteil von 0,6 %. Beide Gasantriebe zusammen verzeichneten einen Rückgang von -5,9 %. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß ging um -17,4 Prozent zurück und betrug 104,3 g/km.

Die neuen Aufträge aus dem Inland stiegen im November um 11 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn liegt ein Plus von 4 % vor. Das Auslandsgeschäft gab im November deutlich nach: Hier verbuchten die deutschen Hersteller einen Rückgang der Order von 19 %. Seit Januar gingen jedoch 4 % mehr Aufträge aus dem Ausland ein.

Die Produktion in den deutschen Automobilwerken ging im November ein weiteres Mal zurück. Insgesamt wurden 307.200 Pkw gefertigt (-32 %). In den ersten elf Monaten belief sich die Inlandsproduktion auf gut 2,8 Mio. Pkw (-12 %). Lieferengpässe bei Halbleitern waren im abgelaufenen Monat erneut das bestimmende Produktionshindernis. Der Export fiel im November ebenfalls: Es wurden 227.100 Pkw (-33 %) ins Ausland abgesetzt. Im bisherigen Jahresverlauf wurden knapp 2,2 Mio. Pkw (-10 %) an Kunden aus aller Welt ausgeliefert. Quelle: KBA / VDA / DMM