Emirates macht ihren Kabinencrews Stress wegen Social Media-Aktivitäten

Ein aufschlussreiches BTS-Emirates-Video (BTS: Behind the Scenes = hinter den Kulissen) einer Emirates Ex-Flugbegleiterin sorgt laut Insidern für Aufruhr in den sozialen Medien und bringt die gesamten Kabinenbesatzungen der Golf-Airline aus Dubai in Schwierigkeiten.

Die Kabinenbesatzungen von Emirates müssen sich an die strikten Regeln betreffend soziale Medien halten. Foto Emirates

Insidern zufolge hat ein aufschlussreiches „Hinter den Kulissen“-Video einer Social-Media-Influencerin, Vloggerin und ehemaligen Flugbegleiterin von Emirates Berichten zufolge dazu geführt, dass die gesamte Besatzung an Bord eines ihrer Flüge in ernsthafte Schwierigkeiten mit der Fluggesellschaft geriet.

Das Video wurde gepostet, nachdem die Flugbegleiterin bereits bei Emirates gekündigt hatte, was die Fluggesellschaft jedoch nicht davon abhielt, andere Kabinenbesatzungen zu verfolgen, die mit dem ehemaligen Besatzungsmitglied zusammengearbeitet hatten.

Die weltweit bekannte YouTube-Videokünstlerin Amanda King hat mit einer Reihe von Videos einen faszinierenden Einblick in die Welt der Arbeit als Flugbegleiterin bei Emirates geschaffen und gezeigt, wie es wirklich ist, Kabinenpersonal bei einer der größten Fluggesellschaften der Welt zu sein.

Neben Videos, die zeigten, wie viel das Kabinenpersonal von Emirates verdient und wie das Leben während eines Zwischenstopps wirklich aussieht, hat Amanda auch ein BTS-Video einer Reise nach Shanghai mit dem Titel „Dinge, die man als Passagier NICHT sieht“ gepostet.

Das Video, das mehr als 1,2 Millionen Aufrufe auf der Videoplattform gesammelt hat, bietet einen fesselnden „Tag im Leben“ einer Flugbegleiterin von Emirates, obwohl einige Inhalte für die bekanntermaßen strenge Fluggesellschaft offensichtlich etwas zu fesselnd waren.

Insidern zufolge hat Amanda möglicherweise unabsichtlich dafür gesorgt, dass andere Besatzungsmitglieder diszipliniert wurden, nachdem sie etwas zu viel vom Leben an Bord als Steward bzw. Stewardess preisgegeben hatte, u.a. als sie an Bord einen Kuchen backte und ihn mit ihren Kollegen teilte und ihrem Freund während eines Fluges den Zutritt zur eingeschränkten Mannschaftskoje gestattete.

Amanda gab außerdem bekannt, dass sie ihren zugewiesenen Crew-Notsitz mit einem Kollegen getauscht hatte, um bei Start und Landung näher bei ihrem Freund zu sitzen. Berichten zufolge war Emirates auch unzufrieden mit der Lage einiger Sicherheits- und Notfallausrüstungen, die vor der Kamera gezeigt wurden, sowie mit anderen Stauräumen an Bord.

Das Problem besteht jedoch darin, dass ein weiteres Kabinen-Team, das mit Amanda zusammengearbeitet hat, möglicherweise ebenfalls in Schwierigkeiten geraten könnte, weil es mußtmaßliche Probleme kannte, dem Arbeitgeber aber nicht gemeldet hat. .

Aktivitäten in sozialen Medien werden für Flugzeugbesatzungen immer schwieriger. Sie möchten zwar ihren Arbeitsalltag auch anderen Menschen erklären, ohne dabei die von ihren Arbeitgebern gesetzten Grenzen, i.d.R. strenge Richtlinien,  zu verletzen.

2023 befürchtete das fliegende Personal von British Airways, dass es faktisch von sozialen Medien ausgeschlossen würde, nachdem die Fluggesellschaft ihren Mitarbeitenden verboten hatte, in den sozialen Medien Inhalte zu posten, etwa ein scheinbar harmloses Foto von sich selbst bei der Arbeit zu machen und zu teilen, wenn sie „beruflich engagiert“ in ihrem Job sind.

Zu den beliebten Inhalten, die durch die von BA überarbeitete Social-Media-Richtlinie verboten wurden, gehören Piloten, die Fotos aus dem Cockpit teilen, Kabinenpersonal, das überall im Flugzeug Fotos von sich selbst und ihren Kollegen macht, sowie alle Fotos, die von einem Passagier – beispielsweise einer Berühmtheit – gemacht werden, es sei denn, sie geben eine ausdrückliche schriftliche Zustimmung zur Weitergabe des Fotos.

Die neuen Social-Media-Regeln verbieten bei nahezu allen internationalen Airlines außerdem ausdrücklich Fotos und Videos, die in den „geheimen“ Ruhekojen der Besatzung aufgenommen werden, sowie Zeitraffervideos von Besatzungsmitgliedern, die während des Essensservice oder beim Ein- und Aussteigen auf der Galerie arbeiten.
Damals erklärte British Airways, ihre Absicht sei es nicht, Arbeitnehmern das Posten in sozialen Medien zu verbieten, sondern „Klarheit“ darüber zu schaffen, was akzeptabel sei und was nicht.

Anfang letzten Jahres hat Qatar Airways seine bekanntermaßen strengen Social-Media-Richtlinien erheblich gelockert und ermöglicht dem Kabinenpersonal zum ersten Mal seit 2016, Fotos und Videos von sich selbst in Uniform zu veröffentlichen. Zuvor hatte der Golfcarrier dem Kabinenpersonal verboten, Fotos von sich selbst in Uniform zu veröffentlichen, nachdem es zu einer Gegenreaktion in den sozialen Medien kam, als ein Bild einer Flugbegleiterin mit zwei Abayas, die weibliche Passagiere auf einem Flug nach Europa zurückgelassen hatten, viral ging. Der Stewardess wurde vorgeworfen, sich über die lokale Kultur lustig zu machen, und sie verlor ihren Job, während es anderen Mitarbeitern untersagt war, sich in den sozialen Medien als Besatzung von Qatar Airways zu identifizieren. Quelle: You Tube/ British Airways / Qatar Airways / DMM