Entlassungswelle bei British Airways läuft

Bei British Airways kochen die Emotionen hoch. Denn für viele Beschäftigte geht es buchstäblich ans Eingemachte, weil sie entlassen werden. 12.000 sollen gehen, 6.000 haben dies bereits freiwillig getan.

Im Juni 2020 hatte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses der britischen Regierung, Huw Merriman, das Krisen-Management der Fluggesellschaft kritisiert: British Airways wolle  fast ein Drittel seiner Belegschaft entlassen und gleichzeitig für mehr als die Hälfte seiner Mitarbeiter das Programm zum Erhalt des Arbeitsplatzes in Anspruch nehmen. Gleichzeitig wolle das Management 1 Milliarde Pfund in eine neue Fluggesellschaft investieren. Unternehmen können sich nicht so verhalten und gleichzeitig den Steuerzahler abzocken.

Wie DMM mehrfach berichtete, plant BA den Abbau von 12.000 Stellen. Über 6.000 haben sich britischen Medien zufolge dazu entschieden, freiwillig aus dem Unternehmen auszuscheiden. Am Freitag sollten die MitarbeiterInnen per Post erfahren, ob sie zu den Pechvögeln gehören, die gehen müssen oder das Glück haben, bleiben zu dürfen. Letzteres aber zu schlechteren Konditionen. Crew-Mitglieder äußern, es gehe um Niedriglohnverträge mit 60 bis 70 % Lohnkürzung bis hin zum Null-Stunden-Vertrag. Die Pläne dafür schlummern angeblich schon seit zehn 10 Jahren in der Schublade. 2010 hatte BA dem Vernehmen nach schon mal versucht, die Gehälter massiv zu drücken.

Viele in der Belegschaft denken, dass Covid-19 als Vorwand genutzt würde, um lange bestehende Pläne zur Entlassung älterer Arbeitnehmer voranzutreiben und Platz für jüngere, schlechter bezahlte zu schaffen. Quelle: BBC / Euronews / DMM