Entscheidung gefallen: Audi-Werk Brüssel schließt

Der Volkswagen-Konzern wird Anfang 2025 zum ersten Mal seit Jahrzehnten einen Produktionsstandort in Europa schließen. Das Audi-Werk in Brüssel wird Ende Februar 2025 die Produktion einstellen. Rund 3.000 Mitarbeiter sind derzeit am Standort beschäftigt. Was aus ihnen wird, steht aktuell in den Sternen.

 

Bei einer außerordentlichen Sitzung des Betriebsrats hat die Geschäftsführung von Audi Brussels am Dienstagnachmittag (29. Oktober 2024) verkündet, die Produktion des Modells Audi Q8 e-tron in ihrem Werk in Forest einzustellen. Bereits seit mehreren Wochen standen die Zukunft des Audi-Werks und damit einhergehend auch tausende Arbeitsplätze auf der Kippe.

Der Entschluss, das Brüsseler Werk aufzugeben, erfolgte nach einer monatelangen Suche nach einem geeigneten Investor. Nio soll schon zweimal „zu Besuch“ gewesen sein, auch von Great Wall Motors (GWM) war die Rede. Nio-Chef William Li äußerte aber, dass sich Nio solch ein Werk nicht leisten könne. Seit dem Sommer hatte Audi mögliche Interessenten geprüft, doch im September wurde klar, dass keines der eingereichten Konzepte den Anforderungen entsprach. Von insgesamt 26 potenziellen Investoren konnte keiner ein langfristiges und wirtschaftlich tragbares Modell vorlegen, das die Fortführung des Standorts sichergestellt hätte.

Schon längere Zeit galt das Werk in Brüssel als gefährdet. Der Standort konzentrierte sich zuletzt auf die Produktion des Q8 e-tron, der aber nicht mehr in ausreichendem Umfang nachgefragt wird, zumal der neue Q6 e-tron ein sehr viel moderneres und effizienteres Elektro-SUV ist. Hinzu kommt, dass di nächste Generation eines Q8 e-tron in Mexiko hergestellt werden soll, wo die Löhn sehr viel niedriger sind als in Europa.

Übrigens hat die Schließung des Werks Brüssel nichts mit den Absichten des VW-Konzerns zu tun, drei VW-Fabrikationsstätten dicht zu machen und mehrere 10.000 Beschäftigte auf die Straße zu setzen. VW wird allem Anschein nach die Wege in Osnabrück, Kassel-Baunatal und X dicht machen. Quelle: Audi / DMM