Erneut Teile von MH 370 angespült

Am 08. März 2014 verschwand Flug MH370 von Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord spurlos. Wilde Theorien ranken sich bis heute um den mutmaßlichen Absturz der B 777-200ER mit dem Luftfhrzeugkennzeichen 9M-MRO. Nun sind wieder Flugzeug-Metallteile an einem Strand von Madagaskar angespült wurden, die laut malaysische Behörden mit hoher Wahrscheinlichkeit von jenem Großraumjet von Malaysia Airlines stammen, der seinerzeit von alle Überwachungssystemen verschwand. Die Maschine gilt bis heute als vermisst. Es wurde bislang keine offizielle Ursache für das Verschwinden des Fluges MH370 genannt. Es gilt als eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.

An der Ostküste von Madagaskar sind im November 2018 Teile der vermissten B777-200 ER von Flug MH 370 angespült worden. Die Teile gehören zur seit 08. März 2014 vermissten Boeing. Foto: MAS

Im November 2018 hatte der „Wrackteil-Jäger“ Blaine Gibson an der Ostküste von Madagaskar nahe Sandravinany fünf Wrackteile entdeckt, welche eindeutig einem Flugzeug zugewiesen werden können. Nachdem Gibson die Teile am 30. November 2018 den malaysischen Behörden übergeben hatte, wurden diese untersucht. Inzwischen hat die malaysische Regierung bestätigt, dass es sich „höchstwahrscheinlich“ um Teile der Boeing 777 von Flug MH370 handelt. Das würde bestätigen, dass das Flugzeug im Indischen Ozean abgestürzt ist.

Schlüssel-Element ist in ein Beschriftungsfragment einer Bodenplatte eines Boeing 777, worin sich eine Labelnummer findet, die der Boeing 777 von MH370 zugeordnet werden kann. Zwar fehlt ein Reststück der Label-Nummer, aber die letzten sechs von insgesamt 11 Nummern/Buchstaben stimmen überein. Möglicherweise wird nach diesem bahnbrechenden Fund nun eine erneute Suche in der Nähe der Fundstelle der Wrackteile angeordnet. Ein Problem bisher war gewesen, dass die Zone, in welcher man nach dem Flugzeug suchte, fünfmal so groß wie Europa war, weil man die genaue Absturzstelle und auch den Absturzzeitpunkt nicht kannte, nachdem das Flugzeug vom Radar verschwunden war.

Der Malaysia-Airlines-Flug MH370 war ein internationaler Linienflug von Kuala Lumpur nach Peking, der am 08. März 2014 um 01:21 Uhr Ortszeit aus der Überwachung der Flugverkehrskontrolle des Subang Airports des Sultan Abdul Aziz Shah Airports verschwand. Nachdem die Behörden zunächst von einem Flugzeugabsturz im Golf von Thailand ausgegangen waren, wurde im Verlauf der folgenden Tage bekannt, dass das Flugzeug offenbar den Kurs gewechselt und bis zu sieben Stunden nach seinem Verschwinden aus der zivilen Luftraumüberwachung noch automatische Signale an einen Satelliten gesendet hatte. Dabei war die Satellitenverbindung zeitweise unterbrochen, etwa eine Stunde nach dem Verschwinden loggte sich das Flugzeug jedoch wieder in die Bodenstation ein. Die Flugunfallermittler gehen davon aus, dass an der Grenze zum vietnamesischen Luftraum die Kommunikationssysteme ausgeschaltet wurden, und eine Person an Bord das Flugzeug zunächst zurück in Richtung Malaysia steuerte, daraufhin entlang der thailändischen Grenze und um die Insel Penang herum über die Straße von Malakka. Das Flugzeug hat anschließend Indonesien umrundet und ist vermutlich auf Autopilot in südlicher Richtung über dem Indischen Ozean weitergeflogen, bis der Flug westlich von Australien endete. Aufgrund von Indizien halten die Ermittler es für wahrscheinlich, dass das Flugzeug nach Treibstoffende führerlos in den Ozean stürzte, das Suchgebiet wurde mit dieser Annahme eingegrenzt.

Der Abschlussbericht wurde am 30. Juli 2018 veröffentlicht. Zusammen mit diesem Bericht wurde auch die französische Behördenanalyse zum flaperon, das am 29. Juli 2015 als erstes Trümmerteil zufällig entdeckt wurde, nach jahrelanger Verzögerung freigegeben. Die Analyse der Schäden an dieser Flügelklappe legt es nahe, dass MH370 zum Zeitpunkt des Absturzes unter der Kontrolle eines Piloten stand.

Trotz der teuersten Suchaktion in der Geschichte der Luftfahrt mit Kosten von fast 150 Mio. Euro wurden das Wrack und der Flugschreiber bis heute nicht gefunden. Zahlreiche Staaten beteiligten sich an der Suche, die sich zunächst auf die an Malaysia angrenzenden Gewässer sowie ab dem 17. März 2014 auf den südlichen Indischen Ozean konzentrierte. Seitdem koordinierte Australien die Suche nach dem verschollenen Flugzeug. Bis zum 28. April 2014 wurden 4,5 Millionen km² Meeresoberfläche abgesucht, bevor die Suche nach treibenden Trümmern wegen zu geringer Erfolgsaussichten eingestellt wurde. Vom 21. Mai bis 05. November 2014 wurde ein durch die Satelliten- und Radardaten berechnetes Seegebiet von 150.000 km² kartographiert, um eine umfangreiche Tiefseesuche nach dem Wrack durch Sonar und Unterwasserfahrzeuge vorzubereiten. Diese Tiefseesuche begann am 06. Oktober 2014 und wurde am 17. Januar 2017 ergebnislos eingestellt, nachdem 120.000 km² Meeresboden abgesucht worden waren. Das Privatunternehmen Ocean Infinity unterzeichnete am 10. Januar 2018 einen Vertrag mit der malaysischen Regierung, auf Basis einer Bezahlung nur im Erfolgsfall (no cure, no fee) in dem Gebiet weiter nördlich nach dem Wrack zu suchen. Diese Suchaktion begann am 21. Januar 2018 (MEZ) und wurde mit Ankündigung vom 29. Mai 2018 ebenfalls eingestellt, ohne dass ein Hinweis auf das Wrack entdeckt wurde.

An Bord von MH 370 befanden sich zwölf Besatzungsmitglieder und 227 Passagiere aus 15 Nationen. Zu den Passagieren zählten des Weiteren zwei junge Iraner, die mit gestohlenen Pässen unterwegs waren. Sie gaben die Identität eines Österreichers bzw. eines Italieners vor, deren Pässe zuvor in Thailand gestohlen worden waren. Die beiden Personen hatten Anschlussflüge von Peking nach Amsterdam und von dort Weiterflüge nach Frankfurt am Main bzw. Kopenhagen. Auch weil die Flüge der beiden in einem thailändischen Reisebüro durch einen Dritten gebucht und bar bezahlt worden waren, wurde zunächst ein terroristischer Hintergrund erwogen. Allerdings gab Interpol bereits wenige Tage nach dem Verschwinden der Maschine bekannt, dass es sich offenbar lediglich um illegale Immigranten handelte. Es gab widersprüchliche Aussagen dazu, ob weitere Personen mit falschen Pässen an Bord waren. Seinerzeit äußerten die zivilen Luftfahrtbehörden, dass es Bedenken gebe wegen fünf Passagieren, die den Flug mit MH 370 zwar gebucht hatten aber nicht mitgeflogen waren. Quelle: The Malay Mail / DMM