Erst Flüge storniert, dann die Kehrtwende

WestJet und seine Swoop-Tochtergesellschaft haben bereit am Donnerstag mit dem Streichen von Flügen begonnen, da am Freitag, 19. Mai 2023, ein Pilotenstreik drohte. Anfang der Woche hatte die Air Line Pilots Association International (ALPA), mitgliederstärkste Pilotengewerkschaft der Welt (vertritt mehr als 74.000 Piloten bei 40 US-amerikanischen und kanadischen Airlines), einen 72-Stunden-Streik angekündigt, der am Freitag um 03 Uhr morgens kanadischer Mountain Time beginnen sollte, nachdem neunmonatige Verhandlungen nicht zu einem neuen Vertrag geführt hatten. Am Freitag dann möchte das Westjet-Management einen Rückzieher und lenkte ein.

Ein 72-stündiger Streik der Westjet-Piloten wurde nach der Einigung am des Westjet-Management mit der Pilotengewerkschaft noch am Freitag abgeblasen. Foto: The Globe and Mail

„Wir sind äußerst entmutigt, dass wir uns an einem Punkt befinden, an dem wir unseren Notfallplan aktivieren und anschließend unser Netzwerk abschalten müssen als Folge der Streikankündigung von ALPA und deren Unfähigkeit, ein vernünftiges Angebot anzunehmen“, ärgerte sich Alexis von Hoensbroech, CEO der WestJet Group. Die ließ einen Großteil ihrer B737- und N787-Flotte am Boden. Keinen Stillstsnd gab es bei WestJet Encore und WestJet Link.

Am Freitag dann die Kehrtwende: ALPA und das Management der WestJet haben am Freitag, 19. Mai 2023, eine Grundsatzvereinbarung über einen neuen Pilotenvertrag unterzeichnet.  Eine Mitgliederabstimmung über die Vereinbarung wird in den kommenden Tagen beginnen.

Kapitän Bernard Lewall, Vorsitzender von WestJet ALPA Master Executive Council (MEC): „Dieser Vertrag wird auch dazu beitragen, viele Probleme bei der Anwerbung und Bindung von Piloten bei WestJet zu lösen, was allen Beteiligten, auch den Passagieren zugute kommt.“

Seit ihnen im Jahr 2018 ihr erster Schlichtungsvertrag aufgezwungen wurde, sind WestJet-Piloten in Bezug auf wichtige Vertragsbestimmungen, einschließlich Arbeitsplatzschutz, beruflicher Aufstieg, Vergütung und Flexibilität bei der Terminplanung, noch weiter hinter ihre nordamerikanischen Kollegen zurückgefallen.

Die Führungskräfte von WestJet ALPA sind davon überzeugt, dass dieser Vertrag den Zielen einer besseren Arbeitsplatzsicherheit, einer höheren Vergütung und flexibleren Zeitplänen gerecht wird, um eine bessere Work-Life-Balance im Einklang mit Tarifverträgen zu ermöglichen, die andere von ALPA vertretene Pilotgruppen mit ihren Arbeitgebern unterzeichnen. Quelle: ALPA.org / DMM